Opec und Partner Öl-Allianz verlängert Förderbremse bis Ende 2018

Das Öl-Kartell und Partnerstaaten wie Russland verlängern ihre Förderkürzungen bis Ende 2018. Darauf haben sich sich die insgesamt 24 Länder in Wien geeinigt. Die Deckelung soll den volatilen Ölpreis stabilisieren.

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Der Vorsitzende der Opec-Konferenz konnte in Wien eine Einigung der 24 Staaten präsentieren. Quelle: dpa

Die Opec-Staaten und Partnerländer wie Russland stützen die Ölpreise weiter und verlängern ihre Förderbremse bis Ende 2018. Zugleich signalisierten Vertreter der Organisation erdölexportierender Staaten bei ihrem Treffen am Donnerstag in Wien, dass sie bei einer Überhitzung der Energiemärkte eher aus dem Programm aussteigen könnten. Zunächst hatten Delegierter des Öl-Kongresses einstimmig darüber berichtet, am Abend bestätigten mehrere teilnehmende Minister die Beschlüsse. An den Märkten war die Verlängerung in einem solchen Maße erwartet worden. Rohöl der Nordseesorte Brent legte um 0,6 Prozent zu.

Die Allianz aus 24 wichtigen Ölstaaten wird ihr Förderlimit um neun Monate bis Dezember des nächsten Jahres verlängern. Das beschloss nach Angaben des irakischen Ölministers Ali Hussein Al-Luiebi das Bündnis aus den 14 Mitgliedern der Organisation erdölexportierender Länder und weiteren Nicht-Opec-Ländern in Wien. Die Förderbremse wäre ansonsten im März ausgelaufen.

Die seit Januar 2017 geltende Kürzung der Produktion um insgesamt 1,8 Millionen Barrel (je 159 Liter) am Tag sollte Angebot und Nachfrage auf dem Ölmarkt besser ins Gleichgewicht bringen. Zum Vergleich: Nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur IEA wurden im vergangenen Jahr weltweit knapp 94 Millionen Barrel gefördert. Dank der Förderbremse, die seit Anfang des Jahres in Kraft ist, sind die weltweiten Öllagerbestände um die Hälfte verringert worden.

Sie liegen allerdings immer noch über dem mehrjährigen Durchschnitt. Die Allianz sieht sich auf dem richtigen Weg, um auf diese Weise den Ölpreis zumindest zu stabilisieren. Im November hatten die wichtigen Öl-Sorten Brent und WTI so hoch notiert wie zuletzt im Sommer 2015.

Große Preissprünge sind nach Expertenmeinung aber nicht zu erwarten. Der Benzinpreis dürfte in den nächsten Wochen und Monaten allenfalls um ein paar Cent steigen.

Der saudi-arabische Energieminister Chalid al-Falih sagte, ein Ende der Förderbremse stehe zumindest für mehrere Quartale nicht an. Demnach sollen die Opec-Länder die Lage zunächst bei ihrem nächsten Treffen im Juni bewerten. „Wenn wir aussteigen, werden wir das schrittweise tun.“ So wolle man sicherstellen, die Märkte nicht zu verschrecken.

Das Treffen war so abgelaufen, dass sich zuerst die Opec-Staaten untereinander geeinigt hatten, ehe sie mit den Nicht-Opec-Staaten verhandelten. Ab dem Nachmittag berieten die Unterhändler so auch mit Russland. Die Regierung in Moskau dringt darauf, dass die Preise nicht zu schnell steigen. In diesem Fall könnten US-Firmen mehr Öl fördern, das sie mit der Fracking-Methode an die Erdoberfläche holen.

Erstmals sollen auch Libyen und Nigeria an der Deckelung ihrer Rohöl-Förderung beteiligt sein. Die beiden Opec-Staaten hatten die bisherigen Kürzungen nicht mittragen müssen.

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