Papiere für die nächste Generation Diese Aktien können Sie ruhig vererben

Eine Exklusivstudie der Uni Regensburg zeigt, wie viel reale Rendite Aktionäre seit Bismarcks Zeiten eingefahren haben. Wir haben 15 Aktien ausgewählt, die diesen Erfolg in den kommenden Jahrzehnten wiederholen könnten.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Über Generationen hat sich die Anlage in Aktien gelohnt. Quelle: www.nonvaleur-nachrichten.de / Montage: Marcel Stahn für WirtschaftsWoche

Wenn das Deutsche Aktieninstitut Zahlen zum Aktienbesitz meldet, beklagen die von den Dax-Unternehmen finanzierten Lobbyisten in schöner Regelmäßigkeit einen Rückschlag für die Aktienkultur: „Gerade einmal 8,9 Millionen Deutsche oder 13,8 Prozent der Bevölkerung besaßen Aktien oder Aktienfonds“, so das Institut.

Doch sind das wirklich so wenig? Nach menschlichem Ermessen kauft nur Aktien, wer über gesichertes Einkommen und Kapital verfügt. Auf Menschen unter 30 trifft das in der Regel nicht zu, und die Generation über 70 verbraucht ihre Altersvorsorge. Bleibt eine Kernzielgruppe von Anlegern zwischen 30 und 65 Jahren – in Deutschland rund 40 Millionen Menschen. Demnach hätte immerhin gut ein Fünftel der infrage kommenden Zielgruppe Aktien.

Demnächst könnten es zudem wieder mehr werden: Zum einen, weil Zinsanlagen bei Banken so gut wie gar nichts bringen. Zum anderen, weil sich dank seit 2012 praktisch ohne nennenswerte Einbrüche steigender Börsen die langjährige Erfolgsbilanz von Aktien weiter verbessert.

Doch rechnet sich die Aktienanlage wirklich? Taugt sie zum Vermögenserhalt – oder ist die Aktie, wie oft kolportiert, nur eine Kurzfristinvestition für Zocker?

Aktien haben sich über mehrere Generationen gelohnt

Sie rechnet sich. Das zeigt eine Studie des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre der Universität Regensburg. Die Wissenschaftler haben exklusiv für die WirtschaftsWoche berechnet, wie viel Rendite Aktionäre seit Bismarcks Zeiten einfahren konnten. Der Clou dabei: Lehrstuhlinhaber Klaus Röder und sein Team haben erstmals die reale Rendite, nach Abzug der Inflationsrate, untersucht. Die Idee dahinter: Die schönsten Erträge nutzen nichts, wenn Anleger sich wegen stark gestiegener Preise immer weniger davon kaufen können.

Über die Studie

Gleichzeitig analysierte Röder, ob Aktien vor Inflation oder dem Gegenteil davon, vor Deflation, schützen können. Bei Inflation verliert Bargeld an Wert, bei Deflation dagegen gewinnt es, weil Konsumenten bei sinkenden Preisen für die gleiche Summe mehr in den Einkaufskorb legen können. In den USA etwa gingen zwischen 1873 und 1895 die Verbraucherpreise konstant nach unten. Betrachtet werden die realen Renditen vor Steuern, sowohl für US- als auch für deutsche Aktien (Details siehe Kurztextgalerie oben).

Ein Ergebnis der Studie: Über Generationen hat sich die Anlage in Aktien gelohnt, Weltkriegen und Wirtschaftskrisen zum Trotz. Betrachtet man Zehnjahreszeiträume, ist – wenig überraschend – der Einstiegszeitpunkt entscheidend für Erfolg oder Misserfolg: Wer in der Gründerzeit nach 1871 Geld an die Börse trug, konnte sich über gut 40 Jahre an realer Wertsteigerung erfreuen. 1000 Prozent gewannen deutsche Anleger im Schnitt, sie wurden tatsächlich reicher.

Reale Gewinne trotz Wirtschaftskrise

Rendite deutscher und amerikanischer US-Aktien und die Entwicklung der Verbraucherpreise (für eine vergrößerte Ansicht bitte auf die Grafik klicken.)

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 fielen die Kurse am deutschen Markt dann heftig. Die nominelle Kurserholung nach dem Krieg machte die Hyperinflation dann wieder zunichte. Von Dezember 1921 bis Ende 1923 verloren Anleger mit heimischen Papieren real fast die Hälfte. „Und auch während der folgenden Weltwirtschaftskrise konnten weder deutsche noch amerikanische Aktien reale Gewinne erzielen“ sagt Röder.

Auf längere Sicht wäre es dennoch kein Fehler gewesen, nach Ende der Hyperinflation in Aktien zu gehen. Von 1924 bis 1947 waren mit deutschen Papieren pro Jahr real 4,30 Prozent Rendite drin. Wer danach noch an Dividendenpapieren festhielt, erlebte jedoch erneut einen Schock: Die Börsenkurse brachen nach der Währungsreform 1948 um rund 90 Prozent ein.

Fünfzigerjahre waren bester Einstiegspunkt

1948 wiederum war ein sehr günstiger Einstiegszeitpunkt – bis 1959 schafften deutsche Aktien in D-Mark jährlich gut 32 Prozent realen Gewinn. Erst 1953 erreichten allerdings die Kurse deutscher Titel wieder das Niveau aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg – und das auch nur nominal. „Anleger mussten über diesen langen Zeitraum enorme reale Verluste hinnehmen“, so Röder. Investoren, die Ende 1921 deutsche Papiere erwarben und nie verkauften, sprangen erst im Februar 1954 real wieder über die Nulllinie. Wer vor dem Einbruch 1948 sein Geld an die Börse brachte, musste genau zehn Jahre warten, bis sich die erste Realrendite einstellte.

Wie viel deutsche Anleger mit Aktien real verdienten oder verloren (für eine vergrößerte Ansicht bitte auf die Grafik klicken.)

Auch nach der fulminanten Hausse der Fünfzigerjahre des 20. Jahrhunderts folgte eine Dürre: Bis 1979 konnten Anleger über zwei Jahrzehnte lang die Inflation nur so eben ausgleichen; sie bewahrten ihr Vermögen knapp. Anschließend wurden sie mit sehr langfristigem Horizont belohnt, mit real 13,3 Prozent Wertzuwachs von 1980 bis 1999.

Wer danach im Dax den Ausstieg vor dem Crash der Jahre 2000 bis 2003 verpasste, fuhr abermals ein Dutzend Jahre reale Verluste von gut einem Prozent pro Jahr ein. Erst seit Herbst 2012 bessert sich die Bilanz.

Aktien werden nicht riskanter

Über 100 Jahre aber sind der deutsche und der amerikanische Markt „rentabel und sinnvoll“, sagt Röder. Selbst wenn ein Investor kurz vor dem Zusammenbruch des Markts investierte, „blieben Aktien vorteilhaft, kurzfristig mussten Verluste hingenommen werden, welche aber langfristig ausgeglichen werden konnten“.

Wer Aktienpakete seiner Ururgroßväter geerbt hatte, erzielte mit deutschen Aktien über gut 142 Jahre einen jährlichen realen Gewinn von rund 7,7 Prozent, US-Aktien schafften gut 10,3 Prozent, in Dollar gerechnet. Aktien „bieten über den betrachteten Zeitraum eine genügend hohe Verzinsung, um Inflation oder Deflation zu kompensieren“, sagt Röder.

15 Aktien für die Ewigkeit

Trotz höherer Renditen waren Aktien nicht riskanter. Besitzer von deutschen Staatsanleihen etwa trafen Kriege, Krisen und Systemwechsel deutlich stärker. „Ein diversifiziertes Aktienportfolio weist bei langfristiger Anlage kein signifikant höheres Risiko auf als vergleichbare andere Investitionen“, folgert der Wissenschaftler. Aktuell notieren die Börsen immer noch nahe ihren Rekordständen. Die Gefahr von Rückschlägen ist angesichts schwacher Ertragszuwächse vieler Unternehmen und überdurchschnittlich hoher geopolitischer Risiken groß. Ein aus soliden deutschen Werten zusammengesetztes Depot bietet die beste Chance, langfristig Krisen und Einbrüche zu überstehen – und es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht erst nach 100 Jahren wieder real ins Plus laufen.

Für die Anlage über Generationen eignen sich Aktien von 15 ausgesuchten Unternehmen, die schon bewiesen haben, dass sie im Markt und an der Börse auch in Krisenzeiten bestehen können – und die in der Lage waren, sich auch nach Jahrzehnten wieder mal neu zu erfinden:

Luft nach oben bei BASF

Die Ludwigshafener sind mit zuletzt 74 Milliarden Euro Jahresumsatz der größte Chemiekonzern der Welt. Traditionell zählt die Aktie zu den dividendenstarken Standardwerten. Wie stark die deutsche Chemieindustrie ist, zeigte sich im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends, als sie trotz zweier Weltwirtschaftskrisen im Durchschnitt um zwei Prozent pro Jahr zulegte. Und das Chemiegeschäft dürfte wachstumsstark bleiben. Der Verband der Chemischen Industrie sagt der globalen Chemieproduktion bis 2030 ein jährliches Wachstum um 4,5 Prozent voraus. Ihr Gesamtwert soll dann auf 6,3 Billionen Euro steigen nach 2,8 Billionen Euro 2012.

Die Geschichte von BASF

Seit 1876 versorgen die Düsseldorfer die Welt mit Waschmitteln. Dazugekommen sind das Geschäft mit Schönheitsartikeln und die Klebstoffsparte. Trotz knapp 16,4 Milliarden Euro an Jahreserlösen ist Henkel im Kern immer noch ein Familienbetrieb. Die Stammaktien hält zu 58,7 Prozent die Familie Henkel. Anleger konnten seit der Emission der Henkel-Vorzugsaktie im Jahr 1985 bis Ende 2013 bei Wiederanlage der Dividenden (ohne Steuerabzug) eine durchschnittliche jährliche Verzinsung von 12,4 Prozent erzielen. Der Dax erreichte im selben Zeitraum eine jährliche Verzinsung von 7,8 Prozent. Zukünftiges Wachstum, etwa für Henkel-Waschmittel, dürfte die wachsende Mittelschicht in China, Brasilien und anderen Schwellenländern bringen. Und der Weltmarkt für Klebstoffe hat heute schon ein Umsatzvolumen von etwa 60 Milliarden Euro. Auf Henkel entfallen davon rund 14 Prozent. Da ist noch Luft nach oben.

Das Münchner Unternehmen, dessen Gründung auf das Jahr 1879 zurückgeht, ist führend im Geschäft mit Industriegasen. 2013 setzte Linde knapp 16,7 Milliarden Euro um. Das Geschäft gilt als gut kalkulierbar mit sehr ordentlichen stetigen Mittelzuflüssen. Die drei größten Konzerne, neben Linde sind das Air Liquide aus Frankreich und die amerikanische Praxair, teilen mehr als die Hälfte des Weltmarkts unter sich auf. Angreifbar sind sie nicht: Kartellrechtlich wären gegenseitige Übernahmen kaum machbar; die übrige Konkurrenz ist viel zu klein, um sich den großen drei zu nähern. Vielmehr dürfte Linde wie schon in der Vergangenheit sein Portfolio durch Zukäufe ergänzen. Bisher, das zeigt die Historie, wurden neue Töchter schnell integriert; auch der Schuldenabbau nach teuren Zukäufen ging immer planmäßig und zügig voran.

1880 gründete sich das heute als Munich Re firmierende Unternehmen, das zu den weltweit führenden Rückversicherern zählt und mit der Ergo auch klassisches Erstversicherungsgeschäft betreibt. 2013 schrieben die Münchner Bruttoprämien über gut 51 Milliarden Euro. Im Geschäft der Versicherer von Versicherungen zählt Erfahrung. Munich Re hat es über Jahrzehnte geschafft, Prämien vernünftig zu kalkulieren und selbst nicht stark ins Risiko zu gehen. Aktuell sind die Münchner der Top-Dividendenwert im Dax. Wer die Aktie vor gut fünf Jahren kaufte, hat ein Drittel seines Einsatzes durch Dividenden schon wieder drin.

SAP

Der Spezialist für Unternehmenssoftware ist nur 42 Jahre alt, aber schon Europas Nummer eins und in der Welt unter den Top Vier. Mit knapp 17 Milliarden Euro Jahresumsatz 2013 und gut 73 Milliarden Euro Börsenwert ist SAP ein Schwergewicht im Dax. 2009 lag der Umsatz bei erst 10,7 Milliarden Euro. Die Unternehmenskultur hat viel Flexibilität ermöglicht. Während SAP früher vor allem Großkonzerngeschäft machte, konzentrierten sich die Walldorfer letztendlich erfolgreich auch auf den Mittelstand. Aktuell steht wiederum ein Wandel, hin zu Angeboten in der Datenwolke (Cloud), an. Von niedrigem Niveau aus ist das Wachstum dort stark.

Bilfinger profitiert von Infrastrukturprojekten

Volkswagen

1937/38 als Betrieb der Nationalsozialisten gegründet, sind die Wolfsburger heute die Nummer zwei weltweit im Automobilbau. Mit ihrer Mehrmarkenstrategie (unter anderem Audi, Porsche, MAN) und Produktions- und Vertriebsstätten in Europa, China, den USA, Russland, Mexiko, Brasilien dürfte VW für die Zukunft gerüstet sein, wenn auch konkrete Lösungen für die Post-Öl-Ära noch fehlen. 2018 steuern die Wolfsburger einen Absatz von mehr als zehn Millionen Fahrzeugen an. Die Umsatzrendite vor Steuern soll nachhaltig bei wenigstens acht Prozent liegen. 30 Prozent des Konzernüberschusses sollen in Zukunft an die Aktionäre gehen.

Die ersten Wurzeln der früheren EADS gehen auf die Sechzigerjahre des 20. Jahrhunderts zurück. Heute setzt das in erster Linie französisch-deutsche Unternehmen mit Hauptsitz in Toulouse rund 60 Milliarden Euro um – nicht nur mit den bekannten Flugzeugen. Wer die Aktie kauft, schlägt auch Profit aus dem Rüstungsgeschäft, das jeden sechsten Euro erlöst. Seit 2009 legte der Umsatz um fast 40 Prozent zu, damals schrieb Airbus mit einem Minus von 763 Millionen Euro letztmalig Verluste; 2013 lag der Gewinn schon bei 1,5 Milliarden Euro.

Auch schon 134 Jahre alt ist der ehemalige Baukonzern, der sich heute als internationaler Engineering- und Servicekonzern für Industrieunternehmen, die Energiewirtschaft und die Nutzer von Immobilien oder Infrastruktur definiert. Mit rund 70 000 Mitarbeitern wollen die Mannheimer dieses Jahr eine Leistung von knapp acht Milliarden Euro erzielen, die geplante Gewinnhöhe wird aber nicht erreicht. Langfristig dürfte Bilfinger allerdings vom hohen Ersatz- und Erweiterungsbedarf im Kraftwerksbau und bei Infrastrukturprojekten weltweit profitieren.

10 Tipps für Börseneinsteiger

Gut 40 Jahre alt und zu knapp drei Vierteln nach wie vor in Familienhand ist die deutsche Optikerkette. Mit 7,3 Millionen Brillen erzielten die Hamburger zuletzt 1,16 Milliarden Euro Umsatz. Von 3,29 Euro Gewinn je Aktie gingen 2,90 Euro Dividende an die Anteilseigner – Fielmann zählt zu den ausschüttungsfreundlichsten Unternehmen. In den vergangenen Jahren wuchs man konstant mit Raten zwischen vier und sechs Prozent – also konjunkturunabhängig. Das Eigenkapital liegt bei sehr soliden 60 Prozent der Bilanzsumme. Bisher sehen die Hamburger ihr Geschäftsmodell nicht von neuen Online-Handelskonkurrenten bedroht. Brillenkauf ist in der Regel ein persönliches, individuelles Geschäft. Das Unternehmen könne von heute auf morgen den Online-Vertrieb starten, so Gründer Günther Fielmann. Geld dafür ist da, das Finanzvermögen steigt. Zum letzten Bilanzstichtag lagen 318 Millionen Euro auf der hohen Kante.

BayWa

Die 1923 gegründete Bayerische Warenvermittlung landwirtschaftlicher Genossenschaften AG, die seit 1972 unter BayWa firmiert, ist ein sehr solides, international tätiges Handels- und Dienstleistungsunternehmen mit den drei Kerngeschäftsfeldern Agrar, Baustoffhandel und erneuerbare Energien. Der Umsatz der Münchner stieg seit 2009 von 7,3 auf zuletzt 16 Milliarden Euro, der Konzernjahresüberschuss hat sich seither mehr als verdoppelt. BayWa ist an 3000 Standorten in 16 Ländern vertreten und der größte Agrarhändler im süddeutschen Raum und in Österreich. Zudem sind die Münchner der zweitgrößte Baustoffhändler Deutschlands und Österreichs hinter der französischen Lafarge.

1856 in Kleinwanzleben bei Madgeburg gegründet, sitzt KWS heute im niedersächsischen Einbeck. Die Gruppe ist weltweit der viertgrößte Saatguthersteller und in rund 70 Ländern aktiv. 2012/13 setzte KWS 1,15 Milliarden Euro um – ein Plus von mehr als 50 Prozent binnen fünf Jahren. Der Nettogewinn verdoppelte sich sogar binnen dieser Zeitspanne nahezu. KWS-Saat-Produkte sollten auf Sicht gefragt bleiben. Denn Ackerland wird knapper: Erosion, Umweltsünden und Kriege vernichten jedes Jahr Millionen Hektar, gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung.

Trend zu hochwertigen Bädern hilft Villeroy & Boch

1748 stellte François Boch das erste Keramikgeschirr her – und gegen Ende des dritten Jahrhunderts der Firmengeschichte erfreuen sich dessen Nachfahren noch immer an ihrer Mehrheit am Unternehmen. Heute macht die Tischkultur nur noch ein Drittel des Umsatzes von zuletzt 745 Millionen Euro aus. Zwei Drittel fallen auf das Segment Bad & Wellness. Im Immobilienboom steigt die Bauaktivität in Deutschland, zudem liegen hochwertige Bäder im Trend – und Villeroy & Boch ist für die nächsten Jahre vor allem im Badsegment gut positioniert. Da die Familie nie übermäßig Geld abgezogen, sondern auch in schwierigen Phasen zum Unternehmen gestanden hat, dürften außenstehende Aktionäre gut abgesichert sein.

Seit 1983 ist das IT-Systemhaus auf Wachstumskurs. Allein seit 2009 erhöhte sich der Umsatz um mehr als 60 Prozent auf zuletzt 2,3 Milliarden Euro. Seither steigt auch die Dividende kontinuierlich. Das erfreut auch den Großaktionär Familie Schick, die seit dem Börsengang 2000 treu investiert sind, aktuell mit einem Anteil von 35 Prozent. Für die Aktie spricht weiter starkes Wachstum. Der Trend, IT-Dienstleistungen auszulagern, soll den Umsatz bis 2020 auf fünf Milliarden Euro steigern. Helfen sollen dabei weitere Zukäufe. Im Angebot hat die herstellerunabhängig arbeitende Bechtle schon heute für jeden etwas: Das Unternehmen vertreibt mehr als 56 000 Hard- und Softwareprodukte.

1986 machte der deutsche Biotech-Pionier mit fünf Mitarbeitern 100 000 Dollar Umsatz. 2013 schaffte der Laborzulieferer 1,3 Milliarden Dollar – und ist eine internationale Größe. Stark dazu beigetragen hat Vorstandschef Peer Schatz, seit über 20 Jahren bei dem Unternehmen im rheinischen Hilden an Bord. Qiagen akquiriert kontinuierlich kleine Anbieter mit noch geringen Umsätzen; der Vorstand ist erfahren in der Integration neuer Töchter. Als Zulieferer von kleinen Plastikröhrchen für Labore wurde das Unternehmen groß. Verlässliche Erträge daraus ermöglichen die Expansion in neue Felder: personalisierte Medizin, Testverfahren für Gebärmutterhalskrebs, TBC-Analysemaschinen. Das größte deutsche Biotech-Unternehmen wird vor allem für die hohe Qualität seiner Produkte gelobt.

Hermle

1938 gegründet, gilt die Maschinenfabrik Berthold Hermle als sprichwörtlich schwäbisch solide. Die Eigenkapitalquote liegt bei knapp 72 Prozent. Obwohl die Umsätze seit 2009 um 140 Prozent zulegten, ist der Fräsmaschinenspezialist mit 306 Millionen Euro Jahreserlös ein kleines, aber wegen sehr konservativer und stabiler Geschäftspolitik und Bilanz auch ein sehr feines Investment. In den vergangenen fünf Jahren legten die Gosheimer Tempo vor: So vervierfachte sich der Cash-Flow. Selbst 2009, als viele Maschinenbauer tiefrote Zahlen schrieben, machte Hermle Gewinn. Hermle ist in mehr als 50 Ländern mit Werksvertretungen für Beratung, Vertrieb und Service vertreten und liefert an Branchen von Medizintechnik bis Rennsport – von großen, komplexen Bauteilen bis zu Kleinstteilen im High-Tech-Bereich. In Innovationen wird kräftig investiert. Das sollte Anleger über Jahrzehnte erfreuen.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%