Pfund unter Druck Muss die britische Notenbank ran?

Überraschend schlechte Konjunkturdaten aus Großbritannien haben dem Pfund zugesetzt. Der Druck auf die britische Notenbank nehme bei schwacher Konjunktur zu, erklärten Analysten. Kommen weitere Anleihekäufe?

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Zehn britische Pfund. Schlechte Konjunkturdaten belasten die britische Währung. Quelle: dpa

Frankfurt Nach enttäuschenden Konjunkturdaten aus Großbritannien ist das Pfund Sterling am Dienstag auf Talfahrt gegangen. Ein Pfund kostete zeitweise nur noch 1,4832 Dollar nach 1,4915 Dollar am Vorabend und damit so wenig wie seit dem Juni 2010 nicht mehr.

Auch der Euro zog auf ein Zwei-Wochen-Hoch von 87,77 Pence je Pfund nach 87,45 Pence am Vortag an. Der britische Gilt-Future weitete seine Gewinne aus und stieg in der Spitze um 63 Ticks auf 117,72 Zähler.

Die Industrieproduktion in Großbritannien war im Januar überraschend zum Vormonat um 1,2 Prozent gefallen, wie das amtliche Statistikamt in London mitteilte. Im Dezember war sie noch um 1,1 Prozent gestiegen. Analysten hatten mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent gerechnet.

„Die Daten sind viel schlechter als erwartet“, erklärte Peter Dixon, der für Großbritannien zuständige Analyst der Commerzbank. „Das war äußerst enttäuschend“, stimmte David Tinsley, Analyst bei der BNP Paribas in London zu. James Knightley, Volkswirt bei ING in London, erklärte, der Druck auf die Bank of England mehr für die Konjunktur zu tun, dürfte nunmehr zunehmen. „Als Ergebnis bleiben weitere Anleihe-Käufe wahrscheinlich, was dem Pfund Sterling weiter zusetzen dürfte“, fügte Knighley hinzu. Damit wachse die Furcht, Großbritannien könnte im laufenden Jahr in die dritte Rezession seit der Finanzkrise von 2008 rutschen.

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