Frankfurt Der Sieg der Amtsinhaberin Dilma Rousseff bei der Präsidentenwahl in Brasilien wird die Aktien des Landes Börsianern zufolge am Montag auf Talfahrt schicken. „Aus Marktsicht ist der Rousseff-Erfolg eine klar negative Nachricht“, betonte Analystin Stanislawa Prawdowa von der Danske Bank. „In ihrer letzten Amtszeit hat sie in puncto Reformen nichts getan und es ist kaum zu erwarten, dass sie nun unternehmensfreundlich wird.“
Brasilien leidet unter einer Konjunkturflaute und rutschte im ersten Halbjahr sogar in die Rezession. Rousseff setzte sich bei der Stichwahl knapp gegen ihren Herausforderer Aecio Neves durch. Er galt als Favorit der Wirtschaft.
In Europa und Asien brachen die Kurse der börsennotierten Fonds (ETFs) daraufhin ein. Der in London gelistete MSCI Brazil fiel um gut zwölf Prozent und lag mit 1863 Pence auf dem niedrigsten Stand seit Frühjahr 2009. In Tokio war der Ibovespa zuvor um sieben Prozent abgerutscht. An der Wall Street verloren die US-Titel des brasilianischen Ölkonzerns Petrobras knapp zehn Prozent.