Singapur Die Ölpreise sind am Freitag von schwachen chinesischen Konjunkturdaten und dem gescheiterten Versuch, staatliche Ausgabenkürzungen in den USA zu verhindern, belastet worden. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur April-Lieferung 110,86 US-Dollar (84,78 Euro). Das waren 52 Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 34 Cent auf 91,71 Dollar. “Für West Texas bleibt der Trend klar abwärts gerichtet. Der Bereich um 90,40 Dollar stellt eine mögliche kurzfristige Unterstützung dar,” sagte Ric Spooner, Analyst bei CMC Markets in Sydney.
Die chinesische Industrie hat im Februar einen spürbaren Dämpfer erlitten. Sowohl der Einkaufsmanagerindex CFLP als auch die von der Großbank HSBC erhobene Kennzahl gaben nach. Dies deutet auf ein schwächeres Industriewachstum hin. Für schlechte Stimmung sorgte auch, dass im US-Senat abermals ein Versuch gescheitert ist, an diesem Freitag in Kraft tretende staatliche Einsparungen zu verhindern, die sich im laufenden Haushaltsjahr auf rechnerisch 85 Milliarden US-Dollar belaufen.
An den Rohstoffmärkten haben die Ölpreise am Freitagmorgen leicht nachgegeben. Sie reagierten damit auf den ersten Anstieg der OPEC-Produktion seit sechs Monaten. Zudem war der Einkaufsmanagerindex von HSBC für das verarbeitende Gewerbe im rohstoffhungrigen China mit 50,1 hinter der Prognose von 50,5 zurück geblieben.
Gold tendierte wenig verändert und notierte am Kassamarkt zuletzt mit 1579,80 Dollar. Die kurzfristigen Aussichten für das Edelmetall sind bei Analysten umstritten. Nach einer Umfrage von Bloomberg erwarten 15 der befragten Experten in der kommenden Woche anziehende Notierungen, während 14 mit sinkenden Kursen rechnen und drei neutral eingestellt sind. Die Unze Silber verbilligte sich um 0,2 Prozent auf 28,50 Dollar.
