Preiswerte Ölaktien Billig tanken fürs Aktiendepot

Während Autofahrer gut gelaunt die Tankstelle ansteuern, leiden Ölproduzenten unter dem Absturz des Rohölpreises, die Aktien stehen unter Druck. Welche Ölaktien die besten Chancen bieten.

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Eine zur Verschrottung vorgesehen Ölplattform von Shell. Nahezu alle großen Ölproduzenten treten auf die Kostenbremse und verschieben neue Förderprojekte. Quelle: dpa Picture-Alliance

Der Konzern müsse sich „der neuen Realität niedriger Preise“ anpassen, sagte BP-Vorstand Bob Dudley bei der Vorstellung der Quartalsergebnisse. Und wie BP ergeht es in diesen Tagen vielen großen Ölfirmen.

Es hagelte regelrecht Hiobsbotschaften. In den vergangenen Tagen gaben unter anderem die Schwergewichte BP, Shell, Exxon Mobil sowie zuvor Chevron, ConocoPhillips oder der amerikanische Ölfelddienstleister Schlumberger ihre Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2014 bekannt. Schlechte Nachrichten waren zu erwarten, weil der Ölpreis allein in diesen drei Monaten um rund 30 Prozent gefallen war. Dementsprechend finster fielen auch die Prognosen und Gegenmaßnahmen der Ölbranche aus.

Die Halbierung des Ölpreises seit Juni 2014 schlug nun in Berichten zum Schlussquartal 2014 voll durch. Projektverschiebung, Investitionskürzung und Neuausrichtung: Die Ölbranche steht unter Sparzwang. Der britische Ölkonzern BP etwa tritt auf die Kostenbremse, nachdem er im letzten Quartal des Jahres beunruhigende 4,4 Milliarden Dollar Verlust hinnehmen musste.

Meilensteine der Ölpreisentwicklung

Der niedrige Ölpreis trifft weite Teile der Weltwirtschaft. Die Sanktionen gegen Russland, einen der größten Erdölproduzenten weltweit, halfen dem Ölpreis auch nicht auf die Sprünge. Vielmehr sorgen die unverändert hohe Ölfördermenge der OPEC-Länder sowie der Fracking-Boom in den USA für ein Überangebot an Öl.

Gleichzeitig ist die weltweite Nachfrage aufgrund der schwachen Konjunktur – etwa in Europa und Schwellenländern wie Brasilien und China – gesunken, die Rohstofflager sind voll. Aber mit einem Preissturz dieser Größenordnung und in diesem Tempo hatten offenbar nicht einmal die Profis der Branche gerechnet. Die gesamte Ölbranche ist vom harschen Preisrückgang bei Öl überrumpelt worden.

Wer vom billigen Öl profitiert – und wer verliert
Jemand arbeitet an einer Tragfläche eines Flugzeugs Quelle: PR
Autos Quelle: AP
Jemand greift nach Körperpflegeprodukten in einem Regal Quelle: REUTERS
Containerschiff Quelle: dpa
Lastwagen der Deutschen Post Quelle: dpa
Packungen mit Medikamenten Quelle: dpa
Anlage mit Tank, auf dem BASF steht Quelle: dpa

Einstiegschancen bei Ölaktien

Aktien aus der Ölindustrie sind dementsprechend auf Talfahrt gegangen und zeichneten sich in den vergangenen Monaten zudem durch starke Schwankungen aus. Mit den Quartalszahlen sollten jedoch die düsteren Aussichten der Hersteller in den Börsenkursen weitgehend berücksichtigt sein. Zudem waren die gemeldeten Gewinnrückgänge und Prognosen teilweise weniger schlimm, als von Analysten befürchtet, die Kurse zogen bereits wieder deutlich an. Insbesondere für strategische Langfristanleger mit etwas Mut bietet sich somit eine gute Basis für die Suche nach günstigen Kaufgelegenheiten. Einige Ölkonzerne haben nämlich weit mehr zu bieten, als hohe Gewinnmargen in Zeiten des Konjunkturhochs. Profianleger schätzen sie gleich aus mehreren Gründen.

Auch wenn alternative Energiequellen auf dem Vormarsch sind, ist es immer noch das Öl, das auf unserem Planeten für Bewegung sorgt. Der weitaus größte Teil der Fördermenge fließt in die Treibstoffherstellung. Öl ist für Autos, Heizungsanlagen und die Kunststoffhersteller unentbehrlich. Öl ist daher ganz klar ein zyklisches Investment: Zieht die weltweite Konjunktur an, steigt die Nachfrage am Ölmarkt spürbar. Aktien der Ölindustrie zählen daher zu den Klassikern, auf die Profis gern im Konjunkturtief setzen, wenn sie noch günstig sind.

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