ProSieben scharrt mit den Hufen K+S steht vor Dax-Abstieg

In der kommenden Woche dürfte es für K+S in der ersten deutschen Börsenliga vorbei sein. Nachrücken könnte die TV-Senderkette ProSiebenSat.1.

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Das Logo des Düngemittel- und Salzproduzenten K+S Quelle: dpa

Nach fast acht Jahren muss sich K+S Analysten zufolge aus der ersten deutschen Börsenliga verabschieden. Derzeit liege der Düngemittel-Hersteller beim wichtigen Kriterium Börsenwert des Streubesitzes knapp unter Rang 45, der den Klassenerhalt bedeuten würde, sagte LBBW-Experte Uwe Streich. Den Platz von K+S werde die TV-Senderkette ProSiebenSat.1 einnehmen. Die Entscheidung trifft der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse am Donnerstag kommender Woche. Die Index-Veränderungen werden zum 21. März wirksam.

Bei der Marktkapitalisierung liegt der Möbelhändler Steinhoff zwar auf Augenhöhe mit der ProSieben. Angesichts mangelnden Handels am deutschen Aktienmarkt werde es der südafrikanische Betreiber der "Poco"-Möbelmärkte aber vorerst nur in den MDax schaffen, betonte Commerzbank-Analystin Petra von Kerssenbrock. "Die Börsenumsätze von Südafrika aus ins Rollen zu bringen, ist nicht so einfach." Neben Steinhoff sehen von Kerssenbrock und Streich die Immobilienfirma Alstria Office als MDax-Kandidaten.

Den Nebenwerte-Index verlassen muss den beiden Experten zufolge der Stahlhändler Klöckner & Co. (KlöCo). Wackelkandidaten seien der Autozulieferer ElringKlinger und der Stahlkocher Salzgitter. Letzterer kann sich Streich zufolge die größeren Hoffnungen auf einen Verbleib machen. In diesem Fall müsse sich der Autozulieferer Schaeffler gedulden, sagte der LBBW-Analyst. "Es wäre denkbar, dass der Arbeitskreis Aktienindizes Schaeffler noch einmal warten lässt, um im Falle einer geglückten Wincor -Übernahme einen geeigneten MDax-Nachrücker in petto zu haben."

Aus dem Kleinwerte-Index SDax müssen sich nach Einschätzung von Kerssenbrock und Streich MLP, Sixt Leasing und Hornbach Baumarkt verabschieden. Ihre Plätze nähmen der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) sowie die Reederei Hapag-Lloyd ein. Der Waschstraßen-Bauer Washtec werde wohl eine Warteschleife drehen, um bei einer Übernahme von Wincor durch den US-Konkurrenten Diebold den Platz des Aufsteigers Schaeffler einzunehmen.

Bei den Technologiewerten sehen Experten nur eine Index-Veränderung: Der Telekom-Anbieter QSC müsse seinen Platz im TecDax für SLM Solutions - einen Anbieter von 3D-Druckern - räumen.

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