Provident Financial Chaos beim britischen Hypothekenfinanzierer

Die Aktien des Eigenheimfinanzierers Provident Financial sind im freien Fall. Das Unternehmen hatte sich auf „Subprime“-Darlehen spezialisiert. Dadurch werden Erinnerungen an die vergangene Finanzkrise wach.

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Die britischen Finanzaufsicht FCA ein Produkt des Konzerns unter die Lupe nehmen. Quelle: dpa

Frankfurt Die zweite Gewinnwarnung innerhalb weniger Wochen und der Rücktritt des Vorstandschefs haben Anleger von Provident Financial auf dem falschen Fuß erwischt. Die Aktien brachen am Dienstag um 60,3 Prozent auf ein Neun-Jahres-Tief von 693,50 Pence ein und waren der mit Abstand größte Verlierer im Londoner Auswahlindex „Footsie“.

Der Eigenheimfinanzierer senkte erneut seine Ergebnisprognose für dieses Jahr, will keine Dividende mehr bezahlen und setzte Firmenchef Peter Crook vor die Tür. Zudem will die britischen Finanzaufsicht FCA ein Produkt des Konzerns unter die Lupe nehmen. „Dieser vierfache Schlag bringt uns zu der Einschätzung, dass man in die Aktien nicht mehr investieren sollte, bis es mehr Klarheit darüber gibt, wie es für Provident Financial weitergeht“, betonten die Analysten der Bank RBC Capital. Zuletzt hatte Provident Financial im Juni die Ergebnisziele gesenkt.

Der Hypothekenfinanzierer ist auf die Vermittlung von Darlehen für Schuldner mit geringer Bonität („Subprime“) spezialisiert. Provident Financial hat nach eigenen Angaben Schwierigkeiten, fällige Raten einzutreiben. Zudem ging das Kreditvolumen in den vergangenen Monaten zurück.

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