Ranking für erstes Quartal Die besten Devisen-Strategen

Der Euro hat in den vergangenen Monaten eine ziemliche Berg-und-Talfahrt hingelegt. Wer die besten Prognose zur Entwicklung des Devisenmarktes abgab und was Anleger in den kommenden Monaten zu erwarten haben.

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Schriftzug „Krise

Die Devisen-Strategen der Royal Bank of Scotland (RBS) waren im ersten Quartal dieses Jahres mit ihren Prognosen zur Entwicklung an den Devisen- Märkten insgesamt am besten. Das geht aus dem aktuellen Ranking von Bloomberg News hervor.

Die Briten hatten richtig vorhergesagt, dass der Plan zum Aufkauf von Staatsanleihen in Europa dem Euro angesichts der schwachen Konjunkturlage keinen Auftrieb geben wird. RBS erwartet nun für den Rest des Jahres, dass der Euro um rund 7,4 Prozent an Wert verlieren wird.

Das Team von RBS erreichte einen Punktestand von 62,8 von 100 möglichen - basierend auf der Genauigkeit, dem Timing und der korrekten Richtung seiner Prognosen für 13 wichtige Devisen- Paare in jedem der vier jüngsten Quartale, wie aus den Daten von Bloomberg hervorgeht.

BMO Capital Markets, eine Tochter der kanadischen Bank of Montreal, folgt auf dem zweiten Rang mit einem Punktestand von 60,10. Auf dem dritten Platz findet sich die US-Bank Wells Fargo & Co. mit einem Stand von 59,96. Auch in die Top-5 haben es Commonwealth Bank of Australia mit 59,25 und die Rabobank mit 58,89 geschafft.

„Auch wenn sich der Euro zu Jahresbeginn noch relativ gut gehalten hatte, waren wir uns sicher, dass die Probleme der Euro-Zone viel tiefergehend und struktureller waren, als dass sie durch das OMT-Programm hätten aufgefangen werden können”, sagte Melinda Burgess, eine Devisen-Strategin bei RBS in London, im Interview mit Bloomberg. Mit OMT wird das Bondkaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) bezeichnet. “Wir haben das gerade erst wieder in Zypern gesehen. Wir sind der Meinung, dass sich Euro/Dollar nach unten bewegen wird.”

Nachdem sich der Euro im vergangenen Quartal um rund 2,83 Prozent auf 1,2819 Dollar verschlechtert hatte, prognostiziert die RBS nun, dass die Gemeinschaftswährung zum Ende des Jahres bei 1,19 Dollar liegen wird.


Unterm Strich waren 49 Institute qualifiziert.

Zu Beginn des laufenden Jahres hatte RBS erklärt, der Euro werde am Ende des ersten Quartals einen Stand von 1,23 Dollar erreichen. Damit waren die Strategen der britischen Großbank pessimistischer als viele ihrer Kollegen - die Median-Erwartung lag immerhin bei 1,29 Dollar.

Die Europäische Union hatte erst in dieser Woche erklärt, dass die Arbeitslosenquote in der Region im Februar auf einen Rekordwert von 12 Prozent gestiegen ist. Die Konjunktur der Eurozone wird aller Wahrscheinlichkeit nach in diesem Jahr um 0,2 Prozent schrumpfen - verglichen mit einem Wachstum von 1,9 Prozent in den USA und 1,2 Prozent in Japan, wie Umfragen von Bloomberg News zeigen.

Die besten Gesamt-Prognostiker wurden von Bloomberg News identifiziert anhand der besten Vorhersagen zur Entwicklung von insgesamt 13 Devisen-Paaren über alle vier jüngsten Quartale. Um berücksichtigt zu werden, mussten die Banken im Einzeln-Ranking zu mindestens acht der 13 Paare auftauchen. Unterm Strich waren 49 Institute qualifiziert.

Zu den zehn besten Banken bei den Vorhersagen zum Devisen- Paar Euro/US-Dollar gehört die Landesbank Baden-Württemberg auf Platz neun mit einem Punktestand von 60,20. Bei den Top-Prognosen zu Euro/Franken ist die Credit Suisse Group AG auf Platz vier mit einem Punktestand von 76,03 zu finden. Die Commerzbank taucht im Ranking der besten Kreditinstitute zu Euro/Norwegische Krone auf - und zwar auf Rang fünf mit 63,41 Punkten.

Die Strategen von BMO, die im Gesamt-Ranking zu allen 13 Paaren den zweiten Platz erreicht hatte, wollten sich nicht äußern. Wells Fargo, die Nummer drei in der Liste, sieht den Euro zum Jahresende bei 1,25 Dollar. Die Nummer vier im Gesamtranking zu allen 13 Währungs-Paaren, Commonwealth Bank, erwartet hingegen einen Anstieg des Euro auf 1,38 Dollar. Rabobank, die Nummer fünf, war zunächst nicht erreichbar.

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