Rentenmärkte Staatsanleihen erholen sich wieder

Während die Staatsanleihen in den USA ihre Kursgewinne einbüßten, erholen sich die Kurse in Europa wieder. Auch das Konsumentenklima bleibt positiv.

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Börsenausblick: Staatsanleihen in Europa erholen sich wieder Quelle: dpa

Frankfurt Gestern gaben die Kurse der Staatsanleihen jenseits des Atlantiks einen Teil ihrer Kursgewinne aus der Vorwoche wieder ab. Die gerade in den USA gute Stimmung an den Aktienmärkten dürfte dazu einen Beitrag geleistet haben. Im asiatischen Handel haben sich die US-Renditen über Nacht stabilisiert.

Diesseits des Atlantiks haben die sich Kurse der Staatsanleihen von ihren Tagesverlusten bis Handelsschluss überwiegend erholt und auf Vortagsniveau geschlossen. Erneut waren die Bewegungen spanischer und italienischer Renditen besonders auffällig.

So standen die Kurse italienischer Staatsanleihen erneut unter Druck. Die Investoren scheinen die politischen Probleme hinsichtlich einer Regierungsbildung in Italien schwerer zu wiegen als diejenigen in Spanien. Dort ist die Katalonienfrage nach wie vor ungelöst. Immerhin scheint sich jedoch eine Einigung auf einen Haushalt für das laufende Jahr abzuzeichnen.

Der Datenkalender ist am Dienstag gut gefüllt. So werden die vorläufigen spanischen Konsumentenpreisdaten für den März veröffentlicht. Von Bloomberg befragte Volkswirte erwarten einen Anstieg des harmonisierten Verbraucherpreisindex im März um 1,5 Prozent auf 1,2 Prozent im Februar. Mit Blick auf die spanischen Breakeven Renditen legen die Erwartungen hinsichtlich steigender Preise seit Anfang 2017 bereits langsam, aber stetig zu.

Im weiteren Tagesverlauf werden unter anderem Informationen zur M3-Geldmengenentwicklung, zahlreiche Stimmungsindikatoren für Italien und Portugal sowie von der Europäischen Kommission für den laufenden Monat veröffentlicht. Gemäß der Prognosen der von Bloomberg befragten Volkswirte soll sich die Stimmung insgesamt leicht eingetrübt haben.

Das hatten andere Indikatoren wie die Markit Einkaufsmanagerindizes oder der Ifo-Geschäftsklimaindex bereits angedeutet. Nichtsdestoweniger befinden sich die Stimmungsindikatoren im historischen Vergleich weiterhin auf sehr hohem Niveau, was auf eine Fortsetzung des Wachstums im Euroraum hindeutet.

Am Nachmittag werden mit US-Immobilienpreisdaten und die mit dem Indikator des Conference Board gemessene Stimmung der US-Verbraucher Beachtung finden. Dass das Vertrauen in den US-Immobilienmarkt zunimmt, lässt sich beispielsweise an dem nachgebesserten Übernahmeangebot des Gips-Herstellers Gebr. Knauf KG für USG Corporation ablesen. Größter Aktionär der USG ist Berkshire Hathaway, die Beteiligungsgesellschaft von Warren Buffet.

Die Konsumenten dürften gemäß der Prognosen der Volkswirte anhaltend sehr guter Stimmung sein. Während die Aussagen der US-Notenbanker gestern wenig Einfluss auf das Marktgeschehen nahmen, obwohl Loretta Mester ihre Einschätzungen etwas angepasst hat, sollte dem Auftritt des im FOMC stimmberechtigten Atlanta Fed Chefs Raphael Bostic aufgrund seiner jüngsten Überlegungen zu den Rahmenbedingungen der US-Geldpolitik durchaus Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Ansonsten dürften die „bekannten“ Themen wie die weiterhin drohende Verschärfung des Handelskonflikts zwischen den USA und China sowie die Verschlechterungen der politischen Beziehungen vieler westlicher Staaten zu Russland im Zuge der Ausweisung von russischen Diplomaten und der zu erwartenden russischen Reaktion im Blick behalten werden.

Emissionsseitig werden sich einige Euroländer lediglich mit Schätzen zeigen. Am späten Nachmittag wird das US-Schatzamt dann erneut aktiv werden und Abnehmer für insgesamt USD89 Milliarden vier bzw. 52 Wochen Bills sowie USD35 Milliarden 5-jährige T-Notes suchen.

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