Mit einem Kurssprung quittierten die Börsen die Zinsanhebung in den USA und den Wahlausgang in den Niederlanden. Nun, beides war wohl insgeheim von vielen Anlegern so erhofft worden, dennoch ist die Erleichterung mit Händen zu greifen.
Der Wahlausgang in den Niederlanden ist für die Börsen deshalb so erfreulich, weil er die Hoffnung auf eine Stärkung und zugleich Erneuerung der EU nährt. Es geht dabei nicht darum, alte, europäische Zöpfe zu flechten, sondern die gesamte Krise um die EU für eine gründliche Renovierung zu nutzen. Die käme dann sowohl der Wirtschaft als auch den Anlagemärkten zugute.
Die Zinserhöhung in den USA hatte für die Märkte genau das richtige Ausmaß. Im Gegensatz zu einigen ihrer Vorgänger ist Janet Yellen keine Freundin von Überraschungen – und dennoch zieht sie ihre Linie durch: Immerhin hat sie in ihrer Amtszeit die Zinswende in den USA eingeleitet, ohne die Wirtschaft und die Anlagemärkte zum Absturz zu bringen.
Natürlich kann man Yellen vorwerfen, dass die Zinsen noch lange nicht ihr Normalniveau erreicht haben. Einen solchen Gewaltakt hat Yellen aber überhaupt nicht beabsichtigt. Ohnehin ist fraglich, ob in ihrer Amtszeit, die aller Voraussicht nach nicht einmal mehr ein Jahr dauern wird, noch die ins Auge gefassten zwei Zinserhöhungen möglich sind.
Für die die Anlagemärkte sind die bisherigen Zinserhöhungen kein Problem, weil sie nicht die Wirtschaft abschnüren, andererseits aber dennoch in Richtung Normalität deuten. Und wahrscheinlich kann auch Trump letztlich mit einer solchen kleinen Erhöhung leben.
Deutlicher Rentabilitätsschub bei den Dax-Unternehmen
Nach einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young haben die Dax-Unternehmen ihren Umsatz 2016 marginal um 0,2 Prozent erhöht. Dieses Ergebnis ist besser, als es auf den ersten Blick aussieht. Zum einen hatte es 2016 in den ersten Monaten einen deutlichen Einbruch gegeben, der erst einmal ausgeglichen werden musste; zum anderen ist das gute Vergleichsjahr 2015 eine hohe Basis. Diese positive Entwicklung zeigt sich vor allem dann, wenn man jeweils die vierten Quartale vergleicht. Und hier kam es sogar zu einem Umsatzplus von vier Prozent, einer bemerkenswerten Dynamik.
Noch bemerkenswerter ist die Gewinnentwicklung der Dax-Unternehmen. Auch wenn der Ergebniszuwachs durch besonders schwache 2015er-Zahlen bei einigen Unternehmen nun 2016 zusätzlich geliftet wurde, so ist der Gesamtanstieg um ein Viertel ein klares Zeichen für steigende Rentabilität. Dass die flüssigen Mittel um fünf Prozent zugenommen haben und zugleich vier Prozent mehr in Forschung und Entwicklung gesteckt wird, spricht ebenfalls für einen soliden Aufwärtstrend.
Insgesamt zeigt die Studie von EY, dass die Dax-Unternehmen in ihrer fundamentalen Entwicklung vorankommen, der Anstieg an den Börsen also keineswegs nur auf Hoffnung und besonders niedrige Zinsen gebaut ist