Riedls Dax-Radar

Schwere Turbulenzen im Vorfeld der Brexit-Entscheidung

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Janet Yellen macht es viel besser als Mario Draghi

Obwohl die amerikanische Wirtschaft zuletzt nur verhalten zulegte, deutet Janet Yellen Zinserhöhungen an. Sie setzt damit ihre bisherige Linie fort, die Zinswende in den Vereinigten Staaten einzuleiten. Insgesamt, unabhängig von kurzfristigen Schwankungen, betrachtet sie die US-Wirtschaft dafür als stark genug.

Das ist, alles in allem, keine schlechte Botschaft für Anleger. Denn selbst wenn Yellen die Zinsen erhöht, werden die Renditen nicht so massiv steigen, dass sie die Wirtschaft abschnüren. Vielmehr ist Yellens Festhalten an der tendenziellen Zinserhöhungspolitik ein Zeichen von Stärke – und das honorieren die Märkte eher als die exorbitante Flutungspolitik der EZB.

Zieht man eine Zwischenbilanz der Notenbanker, so stehen die USA eindeutig besser da als Europa: Die Wirtschaft legt stetig zu; die Zinsen sind heute schon einem wirtschaftlich vertretbaren Niveau näher als in Europa.  Und Angst vor der Zinswende besteht offensichtlich nicht: An den amerikanischen Börsen notieren alle drei wichtigen Aktienbarometer (Dow, S&P, Nasdaq) nahe am absoluten Hoch. In den USA sind die langfristigen Trends voll intakt.

Wo Strategen den deutschen Leitindex Ende 2016 sehen
Jahresendprognosen Quelle: dpa
Baader Bank Quelle: dpa
Bankhaus Lampe Quelle: dpa
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BayernLB Quelle: dpa
Commerzbank Quelle: dpa
Deka Bank Quelle: AP

Immer mehr Wackelkandidaten im Dax

In Europa dagegen wird es knapp. Von Februar bis Ende April hat der Dax in mehreren Schüben eine mustergültige Aufwärtsbewegung absolviert. Im Mai kam es zu einer ebenso klassischen Korrektur, die Ende des Monats sogar mit einem deutlichen Anstieg Hoffnung auf ein gutes zweites Halbjahr  gemacht hat.

Diese Anstiegsphase kam allerdings (Ende Mai) nicht mehr an den Höchststand vom April heran. Schlimmer noch: Seitdem gibt es immer mehr schwache Tage, an denen die Marktdynamik nach unten zeigt – ein Kräftesammeln für einen Anstieg sieht anders aus.

Im gesamten Markt macht sich Schwäche breit. Wie vor einer Woche an dieser Stelle angedeutet, gibt es im Dax kaum noch wichtige Aktien, die kurzfristig nach oben tendieren.

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