Riedls Dax-Radar

Rekordjagd im Dax - freie Fahrt bis Januar

Die US-Notenbank Fed bekommt einen Chef wie aus dem Börsen-Bilderbuch; bei den größten Börsenunternehmen der Welt brummt das Geschäft; und hierzulande kommen sogar Autoaktien wieder ans Laufen.

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Die Dax-Favoriten der Woche

Die Angst vieler Anleger vor dem Wechsel an der Spitze der amerikanischen Notenbank war unbegründet. Es war auch ziemlich unwahrscheinlich, dass sich ein Präsident wie Donald Trump einen Hardliner holt. Nun wird es Jerome Powell, ein ehemaliger Investmentbanker, der nicht nur selbst vermögend ist, sondern beste Verbindungen zur Wall Street hat. Was will die Börse mehr?

Powell wird, soviel dürfte jetzt schon feststehen, im Wesentlichen die Politik von Janet Yellen fortsetzen. Also: Generell das Niveau der Zinsen niedrig halten und, wenn es denn opportun ist, sie vorsichtig in kleinen Schritten nach oben setzen. Das hat Yellen in den vergangenen Jahren gar nicht so schlecht gemacht. Immerhin wurde in den Vereinigten Staaten die Zinswende eingeleitet, ohne die Wirtschaft abzuwürgen und den Aktienanstieg zu gefährden. Im Gegenteil: Die Aktienhausse in Amerika läuft auf vollen Touren; alle großen Marktbarometer zeigen nach oben.

Es ist ja nicht so, dass die Hausse nur auf Liquidität gebaut ist. Die aktuell guten Zahlen der größten Börsenunternehmen der Welt, von Apple, Microsoft, Google Alphabet, Facebook und Amazon, zeigen, dass die Wucht des wirtschaftlichen Aufschwungs ungebrochen ist. Einen solchen Anstieg zu bekämpfen, ist für Anleger nicht nur sinnlos, sondern auf Dauer ziemlich teuer.

Und es kommt schon wieder neues Öl ins Feuer. Sollte die amerikanische Steuerreform wie geplant zu einer deutlichen Entlastung bei den Unternehmen führen, werden davon ganze Branchen profitieren – Technologiekonzerne, die gutes Geschäft im Ausland haben, Holdinggesellschaften und natürlich die Banken. Kein Wunder, dass die Aktien dieser Branchen derzeit besonders gut laufen.

Dow Jones und Nasdaq sind für weitere Aufschläge gut

Mit einem Schlussstand von 23.516 Punkten hat der Dow Jones am Donnerstag (2. November) wieder ein neues Hoch erreicht. An der Nasdaq-Börse ist das noch nicht gelungen, dürfte aber nur noch eine Frage der Zeit sein.

Nachdem von der Notenbank nun bis Anfang nächsten Jahres keine Störung kommen dürfte und die aktuellen Geschäftszahlen gut waren, hat die Börse bis in den Januar hinein erst einmal freie Fahrt.

Die britische Notenbank setzt die Zinsen herauf, kein Problem. Es ist eine direkte Folge des Brexits, mit dem sich die Briten ohnehin wirtschaftlich einen Bärendienst erwiesen haben. Direkt nach der Zinserhöhung ist das Pfund gesunken. Das zeigt, in welcher Defensive sich die Briten hier mittlerweile befinden. Für den britischen Aktienmarkt läuft es indessen nicht schlecht. Hier setzen Anleger darauf, dass die großen heimischen Exportunternehmen von Währungsvorteilen profitieren.

Ein wieder stärkerer Euro könnte den Aktienaufschwung in Europa schon dämpfen. Die an der Aktienbörse besonders starken Monate September und Oktober fielen nicht umsonst genau mit der Korrektur des Euro zusammen, der von 1,20 Dollar planmäßig auf 1,16 Dollar zurückgekommen ist. Sollte der Euro auf Basis der alten Ausbruchszone 1,15/1,16 Dollar eine Zwischenerholung starten, wäre das ein Handicap für die EU-Börsen und den Dax.

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