Riedls Dax-Radar

An der Börse wird bis Mitte Juni gezittert

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Wenn schon Pharma, dann lieber Merck

Eine vielversprechende Entwicklung zeichnet sich dagegen bei Merck ab. Die Übernahme des Laborausrüsters Sigma-Aldrich wird 2016 zum ersten Mal in einem vollen Geschäftsjahr die Zahlen pushen: Den Umsatz wahrscheinlich auf 15 Milliarden Euro, der Nettogewinn sollte um mehr als 50 Prozent zulegen.

Die Übernahme war zwar teuer, doch sie bringt drei entscheidende Vorteile: Erstens ist Sigma-Aldrich hochrentabel; zweitens bekommt Merck damit neben Pharma und Spezialchemie ein weiteres Standbein; drittens ist es zugleich eine Verstärkung auf dem wichtigen US-Markt.

Die Nettoschulden von Merck sind zwar auf mehr als 13 Milliarden Euro angewachsen. Doch das sollte vorübergehend sein.

Die guten Einnahmen aus dem laufenden Geschäft helfen, die Schulden zu senken. Im ersten Quartal konnte Merck den Schuldenberg um fast 600 Millionen Euro senken.

Der Dax hält sich noch - aber es wird knapp

Mehrmals in den vergangenen Tagen hat sich der Dax bei 9800 Punkten gefangen und ist von dort wieder schnell nach oben gedreht. Allerdings kam es danach nicht zu Anschlusskäufen, mit denen sich der Dax über 10.000 Punkte gerettet hätte. Die 200-Tagelinie im Dax zeigt weiter nach unten.

Seit dem jüngsten Top im Dax am 21. April sind gut vier Wochen vergangen. Vom typischen Zeitfenster wäre es kein Problem, wenn die Korrektur noch etwas andauert. Im Extremfall könnte das dann sogar bis zum 15. Juni (Fed-Entscheidung) oder 23. Juni (Brexit) reichen. Das wäre zwar mit sieben bis acht Wochen eine etwas längere Korrektur, würde aber immer noch in den langfristigen Aufwärtstrend passen, der seit 2008 läuft. Nach unten hätte der Dax dabei Spielraum bis in den Bereich um 9500 Zähler.

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