Riesige Devisenreserven China könnte alle Goldbestände aufkaufen

Chinas Devisenberg ist seit 2004 um mehr als 700 Prozent angewachsen. Sie würden ausreichen, um die Goldbestände aller Zentralbanken der Welt zu kaufen – zwei Mal. Was dahinter steckt.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Euro, Dollar, Yuan: China bunkert Billionen an Fremdwährungsreserven. Quelle: dpa

Die chinesischen Devisenreserven sind seit 2004 um mehr als 700 Prozent angestiegen. Sie würden ausreichen, um die Goldbestände aller Zentralbanken der Welt zwei Mal zu kaufen.

Chinas Fremdwährungsreserven haben im Januar 2004 den Wert aller offiziellen Goldreserven übertroffen und sind Ende 2012 auf 3,3 Billionen Dollar angestiegen. Der Goldpreis hat zwischen 2004 und dem 28. Februar 2013 263 Prozent zugelegt, wobei sich das registrierte Volumen laut Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) und des World Gold Council wenig veränderte. Im Vergleich dazu wuchsen die chinesischen Devisenreserven bis 2012 um 721 Prozent an; die von Brasilien, Russland und Indien zusammengenommen stiegen um rund 400 Prozent auf 1,1 Billionen Dollar.

Dollar, die ins Land kommen, werden an Banken verkauft, die sie wiederum an die Zentralbank verkaufen und so deren Reserven erhöhen. Dieser Prozess wurde vom Außenhandel befeuert; 2009 überholte China Deutschland als weltgrößter Exporteur. Die Höhe der Reserven bedeutet, dass die Regierung am offenen Markt keine größeren Anpassungen ihrer Bestände vornehmen kann, so Joy Yang, Chefvolkswirtin für China bei Mirae Asset in Hongkong.

Etwa zwei Drittel der chinesischen Reserven lauten auf Dollar, ein Viertel auf Euro, sagt Yao Wei, Ökonomin bei Société Générale in Hongkong. In einer „Devisen im Volk verstecken“ genannten Strategie ermutige China mittlerweile Unternehmen und Bürger, mehr Auslandswährung zu halten. Dadurch könnten die Devisenreserven der Regierung „allmählich sinken“, so Yang.

Die chinesischen Devisenreserven beliefen sich Ende letzten Jahres laut Bloomberg-Daten auf 30,2 Prozent der weltweiten Bestände, verglichen mit 14 Prozent Anfang 2004. Sie waren drei Mal so hoch wie die Reserven Japans, die die zweitgrößten sind. Japan hielt Anfang 2004 rund 23 Prozent der weltweiten Bestände.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%