Robo-Advisor Comdirect startet digitalen Anlage-Service

Als eine der ersten Banken in Deutschland startet die Comdirect am Donnerstag einen eigenen Robo-Advisor. Bei dem digitalen Angebot kann der Kunde aus drei Beratungsstufen wählen. Wirklich neu ist aber nur eine.

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Am 18. Mai startet der Robo-Advisor der Direktbank. Quelle: Screenshot

Die deutschen Sparer von einer Anlage in Aktien zu überzeugen, gilt als Herkulesaufgabe. Studien zeigen, dass die Unternehmensbeteiligungen hierzulande von vielen Menschen als riskante Zockerpapiere abgestempelt werden. Dennoch schießen seit ein paar Jahren sogenannte Robo-Advisors mit ihren Wertpapierdepots wie Pilze aus dem Boden.

Ihr Kalkül, sie wollen sich eine weitere typische Eigenschaft der Deutschen zunutze machen: Die Bundesbürger beschäftigen sich nur ungern mit Finanzen – Hilfe könnte also gerade recht kommen. An diesem Donnerstag startet auch die Comdirect einen digitalen Anlage-Service. „Cominvest“ gibt es in drei Varianten, vom Anlageassistent bis zur Vermögensverwaltung. Es soll ein „Angebot für jedermann“ sein und ist ab einer Anlagesumme von 3000 Euro nutzbar.

Der Trend zum Robo-Advisor kommt aus den USA. Die bekanntesten Anbieter dort heißen Betterment und Wealthfront und verwalten Vermögen in Höhe von mehr als sieben und mehr als fünf Milliarden Dollar. In Deutschland gibt es rund 20 Nachahmer, doch ihr Anlagevolumen ist noch deutlich geringer. Der Münchener Robo Scalable Capital hat kürzlich die Grenze von 200 Millionen Euro durchbrochen und dürfte damit einer der größten Anbieter sein – viele schweigen zu ihrem verwalteten Vermögen.

Die Grundidee der Online-Plattformen ist immer gleich: Sie automatisieren Prozesse, nutzen günstige Anlageprodukte wie ETFs – also Index-Fonds – und stehen so schon zu vergleichsweise niedrigen Gebühren und für eher kleine Vermögen von teils weniger als 10.000 Euro zur Verfügung.

Arno Walter, Vorstandsvorsitzender der Comdirect, ist überzeugt, dass „die Zukunft der Geldanlage digital ist“. Seine Direktbank ist nun eines der ersten Geldhäuser in Deutschland mit eigenem Robo-Advisor. Wenn sich das System bewährt, soll auch die Commerzbank darauf zurückgreifen dürfen.

Die Deutsche Bank hat für diesen Sommer eine digitale Vermögensverwaltung angekündigt. Die Quirin Bank betreibt schon seit Längerem die Plattform Quirion. Andere Banken setzen auf Kooperationen mit Fintechs. So haben beispielsweise die Smartphone-Bank N26, die Santander und 1822direkt Unterstützung von Vaamo. Die ING-Diba Beispiel kooperiert mit Easyfolio.

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