Rohstoffe Chinas Gold-Nachfrage steigt auf Rekordwert

Während der Goldpreis weiter sinkt, setzen chinesische Anleger mehr und mehr auf Goldbarren bei ihrer Kapitalanlage und treiben die Nachfrage auf einen neuen Höchststand. Der Grund dafür liegt bei Chinas Führung.

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Kundinnen in einem Schmuckgeschäft in Hong Kong: Die chinesische Nachfrage auf dem Goldmarkt hat einen neuen Höchststand erreicht. Quelle: Reuters

Frankfurt Die Goldnachfrage aus China ist im ersten Quartal um 20 Prozent zum Vorjahr gestiegen. Sie erreichte mit 294,3 Tonnen ein Rekordvolumen, wie aus einem Bericht des World Gold Council vom Donnerstag hervorgeht. Die Käufe von Barren und Münzen entwickelten sich dabei stärker als die von Schmuck und erreichten das Doppelte des Durchschnitts der vergangenen fünf Jahre.

Die Nachfrage „war ausgeprägter wegen eines erneuerten Vertrauens in die wirtschaftlichen Aussichten Chinas und die Beseitigung der Unsicherheit durch den Wechsel in der chinesischen Führung in den letzten Monaten des Jahres 2012“, heißt es in dem Bericht. „Chinesische Anleger, die von der schwachen Entwicklung des heimischen Aktienmarktes enttäuscht sind, setzen vermehrt auf Gold bei ihrer Kapitalanlage.“ Dazu beigetragen habe die Ankündigung im Februar von Kontrollen, die dem Immobilienmarkt drohten.

Dagegen sei die weltweite Nachfrage in den ersten drei Monaten um 13 Prozent auf 963 Tonnen gefallen, so der Bericht. Gold war im vergangenen Monat in einen Bärenmarkt gefallen, nachdem die Inflation nicht zugelegt hatte, und die Aktienmärkte wegen der Zuversicht, die USA könnten eine globale Wirtschaftserholung anführen, gestiegen waren.

Der stärkere Dollar und Abflüsse aus börsennotierten Indexfonds (ETF) auf Gold haben den Preis für das Edelmetall indes am Donnerstag auf den niedrigsten Stand seit einem Monat gedrückt. Je Feinunze fiel der Goldpreis um 1,6 Prozent auf 1370 Dollar. Sollte die Notierungen am Donnerstag negativ bleiben, wäre es die längste Verlustserie seit März 2009. Der festere Dollar-Kurs hatte den Preis für das Edelmetall schon in den vergangenen Tagen unter Druck gesetzt. Rohstoffe werden in der US-Währung berechnet und sind für Anleger außerhalb des Dollar-Raumes bei einer Aufwertung der Devise teurer und somit weniger attraktiv. Zugleich reduzierten Investoren erneut ihre Anteile an Gold-ETFs: Die Bestände des weltgrößten Fonds dieser Art, des SPDR Gold Trust, gingen um 0,4 Prozent auf 1047,14 Tonnen zurück – das niedrigste Niveau seit über vier Jahren.

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