Rohstoffe Ölpreise fallen – aber nicht wegen Trump

Nachdem der Trump-Schock verdaut wurde, macht jetzt die Opec Sorgen: Am Ölmarkt wachsen die Zweifel, dass die eigentlich beschlossene Förderkürzung wirklich kommt. In der Folge fielen die Preise am Freitag zunächst.

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Die Erdölpreise sind am Freitag trotz verdautem „Trump-Effekt“ wieder gesunken. Quelle: dpa

Singapur Die Ölpreise sind am Freitag im frühen Handel gesunken. Der für viele überraschende Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl sei am Ölmarkt inzwischen verdaut, sagten Experten. Jetzt stehe wieder die Förderpolitik des Ölkartells Opec im Mittelpunkt. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar fiel am Morgen im Vergleich zum Vortag um acht Cent auf 45,76 US-Dollar. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI gab um zehn Cent auf 44,55 Dollar nach.

Mittlerweile ist die Wahlentscheidung in den USA am Rohölmarkt wieder etwas in den Hintergrund getreten. „Der Trump-Faktor ist vorüber“, sagte Jonathan Barratt vom Finanzdienstleister Ayers Alliance Securities. Nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses hatten die Preise zwischenzeitlich kräftig nachgegeben, sich dann aber rasch wieder erholt. „Jetzt geht es wieder um Angebot und Nachfrage“, meinte Barratt. Die Förderpolitik der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) rücke wieder in den Fokus.

Zuletzt waren Zweifel daran gewachsen, dass das Ölkartell und Russland eine beschlossene Begrenzung der Förderung tatsächlich umsetzen können. Zudem lastet laut Händlern auch der steigende Dollar auf den Ölpreisen. Ein steigender Dollar macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen teurer und dämpft so die Nachfrage.

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