Rohstoffe Schwache China-Daten belasten Öl und Kupfer

Die aktuellen chinesischen Konjunkturdaten bleiben hinter den Erwartungen zurück – Anleger fürchten jetzt einen Nachfragerückgang. Einige ziehen sich deshalb aus den Märkten für Rohöl und Industriemetalle zurück.

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Ölpumpen auf einem Ölfeld bei Ponca City, Oklahoma: Die Ölsorte Brent verbilligte sich um 0,5 Prozent auf 109,97 Dollar. Quelle: dpa

Frankfurt Aus Furcht vor einem Rückgang der Nachfrage haben sich am Donnerstag einige Anleger aus den Märkten für Rohöl und Industriemetalle zurückgezogen. Genährt wurden diese Spekulationen von enttäuschenden chinesischen Konjunkturdaten. Die Nordsee-Ölsorte Brent verbilligte sich um 0,5 Prozent auf 109,97 Dollar. Die Ölpreise haben am Donnerstagmorgen nachgegeben.

Der März-Kontrakt auf West Texas Intermediate (WTI) sank um 0,1 Prozent auf 103,20 Dollar. WTI kam damit nach Erreichen des höchsten Standes seit Oktober wieder zurück. Grund für die Abgaben war der chinesische Einkaufsmanagerindex, der nach Angaben von HSBC Holdings und Markit Economics im Februar auf einem Siebenmonatstief von 48,3 lag. Die endgültigen Januar-Daten sowie eine Schätzung von Bloomberg News hatten 49,5 betragen. Dies deutete auf sinkende Nachfrage aus dem Land mit dem zweitgrößten Ölverbrauch weltweit hin.

„Die Meldung erfolgt auf den starken Anstieg der vergangenen Wochen hin, was die Anfälligkeit des Marktes erhöht”, sagte Ric Spooner, leitender Analyst bei CMC Markets in Sydney.

Unterstützung erhielt der Markt dagegen vom Rückgang der Bestände in Cushing, dem größten US-Lager und dem Lieferpunkt für die Kontrakte auf WTI. Nach Angaben des American Petroleum Institute sind die Vorräte in der Woche bis zum 14. Februar um 1,82 Millionen Barrel gesunken.

Am Nachmittag wird das US-Energieministerium seine Lagerbestandsdaten veröffentlichen. Ein Überblick von Bloomberg News deutet auf einen Rückgang um 2,1 Millionen Barrel hin. Zudem dürfte es in den USA kalt bleiben, was für hohe Nachfrage nach Brennstoffen sorgt. Matt Rogers, Präsident der Commodities Weather Group in Bethesda, rechnet bis Anfang März mit frostigen Temperaturen.

Kupfer notierte 0,6 Prozent schwächer bei 7135,00 Dollar je Tonne. Weitere größere Kursverluste seien aber nicht zu erwarten, betonten Börsianer. Die Kupfer-Reserven seien rückläufig, außerdem übersteige die Nachfrage das Angebot. Der Ölpreis erhalte von den Produktionsausfällen in Libyen und Südsudan Unterstützung, schrieben die Experten der Beratungsfirma JBC Energy in einem Kommentar. Außerdem würden die von den Unruhen in Venezuela ausgehenden Risiken für die Ölexporte des südamerikanischen Landes bislang unterschätzt. Einige Investoren nahmen am Donnerstag Kurs auf den „sicheren Hafen“ Gold. Das Edelmetall verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 1315,70 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).

Der Goldpreis legte am Kassamarkt um 0,1 Prozent auf 1313,25 Dollar zu, lag damit aber rund zehn Dollar unter dem Niveau vom Mittwochmorgen. Das Edelmetall hatte am Vorabend mit Verlusten auf das Protokoll der US-Notenbanksitzung vom 28. und 29. Januar reagiert. Die Mitschriften deuteten darauf hin, dass die Fed mit ihrer monatlichen Verringerung der Anleihekäufe um jeweils zehn Milliarden Dollar planmäßig fortfahren wird. Die quantitativen Maßnahmen gelten als einer der zentralen Treiber für Gold.

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