Ruf nach Zinssenkungen Erdogan-Aussagen schieben Türkei-Aktien an

Der türkische Ministerpräsident Erdogan will weitere Zinssenkungen. Damit löst er entsprechende Spekulationen aus: Der Leitindex der Istanbuler Börse steigt, allerdings gibt die türkische Währung nach.

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Der türkische Ministerpräsident Tayyip Erdogan in Köln. Seine Äußerungen zum Leitzins sind für die türkische Zentralbank nicht hilfreich. Quelle: Reuters

Istanbul/ Frankfurt Der Ruf des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan nach weiteren Zinssenkungen hat am Montag entsprechende Spekulationen ausgelöst. Der Leitindex der Istanbuler Börse stieg daraufhin um 0,6 Prozent auf ein Sieben-Monats-Hoch von 78.554 Punkten. Im Gegenzug gab die türkische Währung nach. Ein Dollar verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 2,0870 Lira.

Die türkische Notenbank hatte den Leitzins vergangene Woche trotz hoher Inflation um 0,5 Punkte auf 9,5 Prozent gesenkt, nachdem sie ihn im Januar im Kampf gegen den Kursverfall der Lira auf zehn Prozent mehr als verdoppelt hatte. Erdogan bezeichnete die Zinssenkung als nicht ausreichend. Hohe Zinsen würgen oft das Wirtschaftswachstum ab.

Diese Äußerungen seien nicht gerade hilfreich für die türkische Zentralbank, die sich als unabhängig und geldpolitisch strikt präsentieren wolle, betonte Analyst Timothy Ash von der Standard Bank. Der eigentlichen Adressat der Erdogan-Kommentare sei dessen Wählerschaft. Experten gehen davon aus, dass der türkische Regierungschef bei der anstehenden Wahl für den Posten des Staatspräsidenten kandidieren wird.

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