Russland Rubel rutscht weiter ab

Russlands Firmen bekommen die Sanktionen des Westens zu spüren. Weil sie von den internationalen Finanzmärkten abgeschnitten sind, fehlen ihnen die Devisen. Darunter leidet auch der russische Rubel.

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Der russische Rubel hat seit Jahresanfang rund 20 Prozent gegen den Dollar verloren. Quelle: picture-alliance

Frankfurt Der verstärkte Devisenbedarf russischer Unternehmen hat die Währung des Landes am Freitag erneut auf ein Rekordtief gedrückt. Der Dollar stiegum 1,3 Prozent auf 38,979 Rubel. In den vergangenen zwölf Monaten ist der Rubel gegenüber dem Dollar um 20 Prozent gefallen.

Da viele russische Firmen im Zuge der westlichen Sanktionen gegen Russland keinen direkten Zugang zu den internationalen Finanzmärkten mehr hätten, müssten sie verstärkt Rubel in Devisen tauschen, um ihre Auslandsschulden zu bezahlen, sagte Analyst Maxim Korowin von VTB Capital. Schließlich könnten die Unternehmen derzeit keine Anleihen in Fremdwährungen ausgeben.

Die Leitindizes der Moskauer Börse rutschten ebenfalls ins Minus. Hier sorgte das Vorgehen der Justiz gegen den Milliardär Wladimir Jewtuschenkow und seinen Mischkonzern Sistema für Unruhe. Ein Moskauer Gericht ordnete an, Aktien des Ölunternehmens Bashneft zu beschlagnahmen, die in Besitz der Konzernmutter Sistema sind. Jewtuschenkow steht wegen des Verdachts auf Geldwäsche unter Hausarrest. Sistema brachen am Freitag um bis zu 23 Prozent ein und waren mit 16,52 Rubel so billig wie zuletzt im Oktober 2009. Bashneft fielen um elf Prozent auf ein Rekordtief von 1182,30 Rubel.

„Der Fall Jewtuschenkow wird am Aktienmarkt weiter für miese Stimmung sorgen, schrieb Analystin Anastasia Sosnowa von der Rossiysky Kapital Bank in einem Kommentar. „Marktteilnehmer sehen ein sogenanntes 'politisches Element' in diesem Fall. Das untergräbt den Willen zu Investitionen in russische Werte.“

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