Saudi Arabien Saudi Aramco legt Börsengang in New York auf Eis

Saudi-Arabien will seinen Ölkonzern erst einmal doch nicht an eine Börse im Ausland bringen. Grund sind rechtliche Bedenken – und der Ölpreis.

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Der staatliche Ölkonzern schraubt seine Börsengang-Ambitionen weiter zurück. Quelle: Reuters

New York Das Projekt Börsengang bei Saudi Aramco wird weiter zurückfahren. Laut dem „Wall Street Journal“ will Saudi Arabien den staatlichen Ölkonzern nicht mehr an der New York Stock Exchange listen, sondern an die saudische Börse bringen.

Der Grund für den Rückzug sind demnach rechtliche Bedenken. Offenbar sind diese bei einem Börsengang in den USA für Kronprinz Mohammed bin Salman, der die täglichen Geschäfte des ölreichen Königreichs leitet, unüberwindbar, berichtet das WSJ unter Bezug auf Insider. Weitere Offizielle berichteten, ein internationaler Börsengang sei für Aramco viel komplizierter geworden sei, als sie ursprünglich glaubten.

Vor einer Woche hatte die „Financial Times“ berichtet, dass eine Platzierung von Aktien des weltgrößten Ölkonzerns in diesem Jahr an einer Börse außerhalb Saudi-Arabiens nicht wahrscheinlich sei. Wenige Tage zuvor sagte Energieminister Khalid A-Falih, dass Saudi Aramco zu groß und zu wichtig für das Königreich sei, um sich in den USA der Gefahr von Rechtstreitigkeiten auszusetzen. Dabei nannte er die Londoner Börse die beste der Welt.

Das Vorgehen der Saudis hat auch mit dem Ölpreis zu tun. Offizielle sagten dem WSJ, dass die gestiegenen Ölpreise das Budget des Königreichs gestärkt hätten. Damit wäre nun mehr Zeit festzustellen, ob ein internationaler Börsengang eine gute Idee ist.

Saudi-Arabien hatte ursprünglich vor, in diesem Jahr rund fünf Prozent von Saudi Aramco an die Börse zu bringen. Der Gang aufs Parkett soll ein Volumen von rund 100 Milliarden Dollar (81 Milliarden Euro) haben und wäre damit der mit Abstand größte der Welt. Der bislang größte Börsengang gelang dem chinesischen Handels- und Kommunikationskonzern Alibaba im Jahr 2014 – mit 25 Milliarden Dollar.

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