Schuldenstreit Fitch droht USA mit Herabstufung

Der nächste Streit zwischen Demokraten und Republikanern: Die US-Regierung muss die Schuldenobergrenze anheben, sonst droht die Zahlungsunfähigkeit. Die Ratingagentur Fitch warnt vor einer Herabstufung der Bonität.

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Die Agentur hat die Top-Bewertung der USA bereits mit einem negativen Ausblick versehen. Quelle: Reuters

New York/Washington Die US-Ratingagentur Fitch droht den USA mit einer Herabstufung der Bonität. Sollte die Schuldenobergrenze nicht zügig angehoben werden, werde Fitch die USA voraussichtlich schlechter bewerten müssen, teilte die Agentur am Mittwoch mit. Ende Dezember war es Demokraten und Republikanern gelungen, den Sturz der USA von der sogenannten Fiskalklippe zu verhindern. Mittlerweile geht es um die Anhebung der Schuldenobergrenze, die derzeit bei etwa 16,4 Billionen Dollar liegt. Blockieren die Republikaner eine Anhebung, droht der Regierung die Zahlungsunfähigkeit.

Die automatischen Ausgabenkürzungen, die ab Freitag greifen, sowie die Einstellung staatlicher Dienstleistungen führten dagegen nicht zu einer Änderung der Benotung, teilte Fitch weiter mit. Die Agentur hat die Top-Bewertung der USA bereits mit einem negativen Ausblick versehen. Im August 2011 hatte S&P als erste der drei führenden Agenturen den Vereinigten Staaten die Topbonität entzogen.

Die automatischen Kürzungen wurden 2011 vereinbart. Sie sollten bewusst drakonisch ausfallen, um die Abgeordneten zu einer Beilegung des Haushaltsstreits zu zwingen. Es geht um Einsparungen in Höhe von 85 Milliarden Dollar allein für das restliche Fiskaljahr 2013, das noch bis zum 30. September läuft.

US-Notenbankenchef Ben Bernanke hat am Dienstag vor den Folgen der drohenden staatlichen Ausgabenkürzungen in Milliardenhöhe gewarnt. Angesichts des moderaten Wachstumskurses der Vereinigten Staaten wäre die zusätzliche Belastung „signifikant“, sagte Bernanke am Dienstag vor dem Bankenausschuss des Senats in Washington. Zudem könnte die Reduzierung des Haushaltsdefizits letztlich geringer als gedacht ausfallen, falls sich das gesamtwirtschaftliche Wachstum infolge der Kürzungen abschwäche. Er forderte den Kongress auf, die drohenden Einsparungen durch Maßnahmen zu ersetzen, die „gradueller“ wirkten.

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