Social Media Gute Stimmung auf Facebook bringt Rendite

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Auch Twitter dient als Indikator

Selbst, wenn die Kommentare der Facebook-Nutzer überwiegend negativ geprägt waren, ließen sich Auswirkungen auf die MSCI-Indizes feststellen. Eine negative Stimmung, so die niederländische Forschergruppe, sorge für erhöhtes Handelsvolumen am Folgetag. Ähnliche Ergebnisse habe es auch in anderen Studien bereits gegeben, die sich allerdings nicht explizit auf die Stimmungslage in sozialen Netzwerken bezogen.

Grundsätzlich waren die Auswirkungen aber nur kurzfristig messbar, langfristige Börsentrends lassen sich aus den Facebook-Kommentaren nicht ablesen. Trotzdem spielen die sozialen Netzwerke an den Börsen eine immer größere Rolle. Das Unternehmen Stocktwits etwa nutzt Kommentare von Twitter, Facebook und anderen Plattformen aber auch Nachrichtenseiten, um die meistdiskutierten Aktien eines Tages herauszufiltern.

Mit dem $-Zeichen als sogenanntem Cashtag und einem entsprechenden Börsenkürzel der Unternehmen können Twitter-Nutzer beispielsweise börsenrelevante Nachrichten direkt markieren.

Die Forschungsabteilung der kanadischen Regierung gewährte einem Professor von der Universität Ottawa gerade ein Stipendium für seine Studie zum Thema. Er möchte herausfinden, ob Anleger, die sich für Aktien von Börsenneuligen interessieren, mit Hilfe von sozialen Medien bessere Kaufentscheidungen treffen können. Und auch, ob Unternehmen, die einen Börsengang planen und den Preis ihrer Aktie einschätzen müssen, diese anhand der Kommentare auf Twitter und Facebook besser am Markt platzieren können.

Dass auch Twitter-Nachrichten als Börsenindikator funktionieren, hatten Forscher in einer anderen Studie bereits 2010 analysiert. Ihr Ergebnis: Wer sich die Stimmung auf Twitter anschaut, schafft es, die Schlusskurse des amerikanischen Dow Jones-Index präziser vorherzusagen.

Die Facebook-Studie der niederländischen Forschergruppe hat dagegen ein großes Manko aus Anleger-Sicht: Der Happiness Index von Facebook ist mittlerweile nicht mehr online verfügbar. Wer die Stimmung seiner Freunde trotzdem als Grundlage für Aktienkäufe und –Verkäufe nutzen möchte, muss sich wohl ein eigenes, subjektives Bild machen.

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