Staatsanleihe Erste Saudi-Arabien-Anleihe auf dem Weg

Der niedrige Ölpreis hat ein gewaltiges Loch in den Staatshaushalt Saudi-Arabiens gerissen. Das Land will daher auch im Ausland Milliarden an Anleihen begeben. Andere arabische Länder haben es bereits vorgemacht.

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Das Bild zeigt Arbeiten im King Abdullah Financial District in der saudischen Hauptstadt. Quelle: Reuters

Saudi-Arabien treibt die Ausgabe einer ersten internationalen Staatsanleihe weiter voran. Das Land sucht nach fremden Geldquellen, um sein Haushaltsdefizit zu finanzieren.

Das Königreich hat nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg an mehrere Banken Einladungen verschickt, um den Verkauf der Anleihen zu organisieren, sagten demnach drei mit dem Vorgang vertraute Personen. Saudi-Arabien erwarte, eine „signifikante“ Menge einzunehmen und Banken müssten innerhalb einer Woche auf den Vorschlag antworten, so eine der Personen. Die Transaktionen werde wohl nach dem Ramadan abgewickelt werden, der am 5. Juli endet.

Auch andere arabische Länder zapfen ausländische Geldquellen an, um einen vom Internationalen Währungsfonds bis 2021 auf 900 Milliarden Dollar geschätzten Einnahmeausfall wegen des gefallenen Ölpreises zu decken. Abu Dhabi hatte im April fünf Milliarden Dollar mit einer Anleihe eingenommen, Katar arbeitet an einer ähnlichen Emission nach fünfjähriger Pause.

Katar wolle in mehreren Tranchen etwa fünf Milliarden Dollar aufnehmen, hatten Banker zuletzt gesagt. Die Regierungen von Bahrain und Oman wollen sich über privat platzierte Anleihen ebenfalls Geld leihen. Das saudi-arabische Finanzministerium reagierte zunächst nicht auf Anfragen.

Bislang hat Saudi-Arabien sein Haushaltsdefizit über die Ausgabe lokaler Anleihen und das Anzapfen von Devisenreserven finanziert. In diesem Jahr wird das Haushaltsloch wohl hundert Milliarden Dollar betragen.

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