Staatsanleihen Bundesanleihen mit Plus dank US-Konjunkturdaten

Von den enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA profitieren besonders die Bundesanleihen. Italien-Bonds leiden hingegen unter der unklaren Regierungssituation.

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Die Bundesanleihen haben am Freitag zugelegt. In Italien hingegen leiden die Staatsbonds unter der Regierungskrise. Quelle: dpa

Die deutschen Bundesanleihen haben am Freitag deutliche Kursgewinne verzeichnet. Besonders am Nachmittag legten die Kurse deutlich zu. Grund: die Wachstumszahlen aus den USA. Sie blieben unter den Erwartungen.

Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren rentierten zuletzt bei 1,21 Prozent drei Basispunkte niedriger. Der Terminkontrakt Bund-Future stieg um 35 Basispunkte auf 146,55 Prozent.

Die Anleihen aus den Staaten der Euro-Peripherie verloren über den Tag etwas. Bei den zehnjährigen Italien-Bonds stieg die Rendite den dritten Tag in Folge um zuletzt fünf Basispunkte auf 4,10 Prozent. Für Beunruhigung bei Investoren sorgt das Gerangel um die Regierungsbildung in dem Land. „Wir hatten eine extrem starke Rally und es war offensichtlich, dass es zu einer gewissen Gewinnmitnahme kommen wird”, sagte Michael Markovich, Leiter Globale Zinsanalyse bei Credit Suisse Group AG in Zürich. „Wir müssen abwarten, wie sich der politische Prozess in Italien entwickelt”, das Risiko von Neuwahlen bleibe bestehen, fügte er an. Weiter sagte Markovich, wenn die Europäische Zentralbank nicht aktiv werde, würde das zu negativen Kursreaktionen in der Peripherie führen. Die EZB will in der kommenden Woche tagen. Italien hat am Geldmarkt Sechs-Monats-Papiere im Volumen von 8 Milliarden Euro mit einer rekordniedrigen Durchschnittsrendite von 0,503 Prozent untergebracht.

Spanische Staatspapiere mit zehnjähriger Laufzeit rentierten einen Basispunkt höher bei 4,28 Prozent. Spanien hat seine mittelfristigen Finanzziele bekannt gegeben. Die Regierung will ihr Haushaltsdefizit nun bis 2016 statt, wie von der EU- Kommission gefordert, bis 2014 auf höchstens drei Prozent reduzieren. Auch ihre Wachstumsprognosen setzte die Regierung herunter.

Das durchschnittliche tägliche Handelsvolumen in spanischen Staatsanleihen ist nach Angaben des Finanzministeriums im Februar auf 44 Milliarden Euro gestiegen, nach 36 Milliarden Euro im Dezember. Der Anteil der Papiere in den Händen ausländischer Investoren erhöhte sich von 33,5 Prozent im August auf 37,9 Prozent.

Bei den zehnjährigen portugiesischen Anleihen lag die Rendite zuletzt vier Basispunkte höher bei 5,77 Prozent.

Am Markt für US-Staatsanleihen sind die Kurse nach Konjunkturdaten gestiegen. Zehnjährige Treasuries rentierten zuletzt bei 1,67 Prozent drei Basispunkte niedriger. In den USA ist das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal auf Jahresbasis um 2,5 Prozent gewachsen, nach 0,4 Prozent im vierten Quartal, wie das Wirtschaftsministerium in Washington bekannt gab. Das lag unter der Erwartung von drei Prozent Wachstum. Allerdings sind die Konsumausgaben so stark gestiegen wie seit zwei Jahren nicht mehr.

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