London Slowenien hat am Donnerstag seine unterbrochene Anleihe-Emission fortgesetzt und dringend benötigtes Geld am Kapitalmarkt aufgenommen. Dem Thomson-Reuters-Dienst IFR zufolge erhielt das hoch verschuldete Euro-Land Gebote mit einem Volumen von 16 Milliarden Dollar für seine Dollar-Bonds.
Die Ausgabe war am Dienstag unterbrochen worden, nachdem Moody's die Kreditwürdigkeit des Landes wegen der Probleme im Bankensektor und der hohen Verschuldung auf das Ramschniveau „Ba1“ herabgesetzt hatte. Der Schritt war ein schwerer Schlag für die erst seit kurzem regierende Ministerpräsidentin Alenka Bratusek. Sie will das Land mit seinen zwei Millionen Einwohnern ohne Euro-Rettungshilfen sanieren.
Die abschließenden Daten zur Emission lagen am späten Donnerstagnachmittag zunächst nicht vor. Die Regierung in Ljubljana hat erklärt, sie wolle 3,5 Milliarden Dollar durch Anleihen mit Laufzeiten von fünf und zehn Jahren einnehmen.
Slowenien ächzt unter hohen Schulden der zumeist staatlichen Banken und einem großen Haushaltsloch infolge der schwachen Wirtschaftslage. Die Geldhäuser des Landes haben faule Kredite im Umfang von rund sieben Milliarden Euro angehäuft. Das entspricht einem Fünftel der Wirtschaftsleistung Sloweniens. Im Laufe des Monats will die Regierung einen Plan für Privatisierungen von Staatsfirmen und einen neuen Sparkurs vorstellen.