Staatsanleihen Spekulation um Draghi-Nachfolge treibt Bond-Renditen

Noch ist unklar, wer der neue Chef der EZB sein und die Geldpolitik gestalten wird. Anleger sind nervös und trennen sich von Staatsanleihen.

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Wer wird nach Mario Draghi künftig den Posten des EZB-Chefs übernehmen? Die Gerüchteküche brodelt. Quelle: AP

Frankfurt Aus Verunsicherung über die künftige Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) trennen sich einige Anleger von europäischen Staatsanleihen. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Bundestitel am Dienstag auf 0,764 von 0,734 Prozent. Ihre Pendants aus Italien und Spanien rentierten bei 2,064 und 1,531 Prozent.

Auslöser der Spekulation ist die Nominierung des spanischen Wirtschaftsministers Luis de Guindos als neuem EZB-Vize. Damit steigen die Chancen, dass Bundesbank-Präsident Jens Weidmann im kommenden Jahr den Posten des EZB-Chefs von Mario Draghi übernimmt.

„Eine EZB unter Weidmann würde die Normalisierung der Zinsen wohl schneller vorantreiben als es sonst der Fall wäre“, sagte Volkswirt Ricardo Garcia von der Vermögensverwaltung der Bank UBS. Da die Börsenkurse sensibel auf die Geldpolitik reagierten, werde dies dem Euro und dem Bankensektor helfen und gleichzeitig die Anleiherenditen weiter nach oben treiben.

Bis mindestens September kauft die EZB Anleihen im Volumen von 30 Milliarden Euro monatlich auf. Experten rechnen damit, dass das sogenannte Quantitative Easing (QE) Ende 2018 ausläuft. Die Notenbank hat bislang stets betont, dass die Zinsen nach Ende der Bondkäufe für längere Zeit niedrig bleiben werden.

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