Südafrika Rand fällt nach Entlassung des Finanzministers

Der Südafrikanische Rand befindet sich im Niedergang, seit Präsident Zuma Finanzminister Gordhan entlassen will. Gordhan galt als Stabilitätsanker Südafrikas. Zuma kündigt unterdessen „radikale ökonomische Reformen“ an.

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Der Präsident Südafrikas ist politisch umstritten. Quelle: Reuters

Kapstadt Die südafrikanische Währung ist am Dienstag auf ein Zwei-Wochen-Tief gefallen. Derzeit ist ein Rand für 0,077 US-Dollar zu bekommen, ein Minus von 1,66 Prozent. Anleger verkaufen die Währung, nachdem bekannt geworden war, dass Südafrikas Präsident Jacob Zuma Finanzminister Pravin Gordhan entlassen will.

Seinen Plan teilte Zuma am Dienstag vor Führern der südafrikanischen Kommunistischen Partei mit, wie Insider berichteten. Diese ist eine enge Verbündete des regierenden Afrikanischen Nationalkongress (ANC) Zumas. Am Montag hatte der Präsident Finanzminister Gordhan von einer Reise nach Großbritannien und die USA zurückgerufen, wo dieser sich eine Woche lang mit Investoren treffen wollte.

Gordhan hielt sich mit Firmenmanagern und Gewerkschaftsvertretern in London auf, um mit Ratingagenturen zu sprechen. Die am stärksten industrialisierte Volkswirtschaft Afrikas wird von den Bonitätswächtern noch gerade so als Investment bewertet. Es besteht jedoch wegen der schleppenden Wirtschaftsentwicklung die Gefahr, dass die Kreditwürdigkeit in den Ramsch-Bereich abrutscht. Die Bonitätsprüfungen von Moody's und S&P stehen im April und Juni bevor. Der Minister selbst kommentierte die Meldungen am Dienstag nach Ankunft in Südafrika mit dem Satz: „Ich bin gerade erst gelandet, lass uns also abwarten und weitersehen.“

Südafrika könnte mit dem Schritt Zumas politische Instabilität drohen. Die Finanzmärkte reagierten nervös auf die Anweisung. Die südafrikanische Bankenvereinigung hat den Präsidenten deutlich kritisiert. Zwischenzeitlich brach die südafrikanische Währung Rand mehr als drei Prozent zum Dollar ein, Bankenaktien fielen ebenfalls rund drei Prozent. Auch die Kreditmärkte gerieten in Turbulenzen.

Gordhan wird von Investoren als Stabilitätsgarant betrachtet. Zeitungsberichten zufolge soll sein Verhältnis zu Zuma angespannt sein. Zuma-Unterstützer werfen demnach Gordhan vor, sich zu stark in Regierungsangelegenheiten eingemischt zu haben. Jacob Zuma hat unterdessen „radikale ökonomische Reformen“ der südafrikanischen Wirtschaft angekündigt. Diese leide unter anderem unter rassistischen Diskriminierungen.

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