Tech-Aktien AOL versucht ein Comeback

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Der Abstieg von AOL

2001 schloss sich AOL mit dem Medienkonzern Time Warner zusammen - Und trennte sich nach anhaltenden Verlusten 2009 wieder von ihm. Quelle: dpa

Treue AOL-Aktionäre hatten in den vergangenen Jahren allerdings wahrlich nichts zu lachen: Die auf dem Höhepunkt des Dotcom-Börsenfiebers geschlossene Elefantenhochzeit mit dem Medienkonzern Time Warner erwies sich als riesiges Milliardengrab. Der Zusammenschluss hatte seinerzeit 182 Milliarden Dollar gekostet. 2009 trennten sich die ungleichen Partner wieder, seitdem schreibt AOL anhaltend Verluste. Das Kerngeschäft ist noch immer der klassische Internetzugang. Allerdings sinken die Kundenzahlen schon seit 2002, im Geschäft mit Online-Werbung verliert AOL den Anschluss an die übermächtige Konkurrenz von Google, Facebook & Co. 2007 zog sich AOL mit seinen Angeboten sogar aus dem deutschen Markt ganz zurück. Da war es dann schon eine gute Nachricht, als AOL-Chef Tim Armstrong Anfang Februar mitteilte, der prozentuale Kundenschwund wäre im abgelaufenen Quartal der geringste seit fünf Jahren.

Alle Therapien erfolglos

AOL sucht bereits seit vielen Jahren nach einem neuen Erfolgsrezept und einem Heilmittel für das schrumpfende Geschäft mit Internetzugängen – allerdings bislang ohne durchschlagenden Fortschritt. 2008 übernahm AOL den Facebook-Konkurrenten Bebo für 850 Millionen Dollar – und hoffte auf den Social-Media-Boom. Nur zwei Jahre später verkaufte AOL das Unternehmen wieder – für nur noch zehn Millionen Dollar.

Um nicht noch mehr Kunden im Zugangsgeschäft zu verlieren, konzentrierte sich AOL zuletzt auf den Aufbau eines attraktiven inhaltlichen Angebots im Netz. Dazu übernahm AOL etwa die prämierte US-Onlinezeitung „Huffington Post“ für 315 Millionen Dollar, kaufte das lokale Nachrichtenportal Patch sowie den beliebten Technologie-Blog TechCrunch. Schon mit Time Warner wollte AOL sein inhaltliches Angebot stark verbessern. Die Kunden holten sich ihren Internetanschluss trotzdem von der Konkurrenz.

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