Technologieaktien Boom-Aktien in Apples Windschatten

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Cash-Maschine Apple

Flaschen der Marke Coca Cola Quelle: REUTERS

Rechnet man die geschätzt rund 110 Dollar Cash je Aktie mit ein, die Apple angehäuft hat, liegt das KGV bei 11,1. Apple sei eine „Cash-Maschine“, sagt Dreide, ein moderner Goldesel.

Obwohl man Mitte März erstmals seit 17 Jahren wieder eine Dividende ankündigte und in den nächsten vier Quartalen 20 Milliarden Dollar in die Gewinnausschüttung sowie in ein Aktienrückkaufprogramm investieren wird, wächst der Bargeldhaufen unaufhörlich: im vergangenen Jahr um 38 Milliarden Dollar; allein im vierten Quartal, als das neuste Handy iPhone 4 S in den Läden lag, kamen 16 Milliarden Dollar dazu.

„Apple kann gar nicht so schnell Geld ausschütten und investieren, wie es derzeit neues erwirtschaftet“, so Dreide.

Trotz all dem könnte es zu Kursverlusten kommen. „Wir warten auf einen deutlichen Rücksetzer, erst danach wollen wir nachkaufen“, sagt Fondsmanager Dreide, der seit Jahren Apple-Aktien hält. Grund für seine aktuelle Zurückhaltung: Analysten liefern sich einen Wettlauf beim Heraufsetzen ihrer Kursziele. Von 56 Analysten, die der Börsendienst Bloomberg erfasst, empfehlen 50 die Aktie zum Kauf, fünf raten zum Halten.

Die Aktien der Apple-Zulieferer haben noch Aufholpotenzial

Empfehlung ohne Überzeugung

Die Erfahrung lehrt, dass Analysten prozyklisch agieren: Je mehr Konkurrenten eine erfolgreiche Aktie zum Kauf empfehlen, desto schwieriger wird es für die Bankangestellten, die Aktie weiter negativ einzustufen. Nicht immer handeln sie bei scheinbar gut begründeten Empfehlungen aus Überzeugung.

Hinzu kommt die banale Börsenregel: Alle, die optimistisch für eine Aktie sind, haben sie meist schon, fallen als kurstreibende Nachfrager aus.

„Keine Aktie der Welt“, sagt Daniel Stelter, Partner von Boston Consulting, der seit 13 Jahren die an der Börse erfolgreichsten Unternehmen ermittelt und analysiert, „hat es in den vergangenen 30 Jahren geschafft, länger als zehn Jahre in Folge ihren Börsenwert zu steigern, nicht Coca-Cola, nicht Microsoft, nicht ExxonMobile.“ Vom (nicht-Apple-spezifischen) Kursrückgang während der Finanzkrise 2008 abgesehen, geht Apple bereits ins achte Jahr der Dauer-Hausse.

Hinzu kommt: Fonds, die schon lange dabei sind, halten inzwischen bis zu zehn Prozent ihrer gesamtem Mittel in Apple; bei vielen ist das die Obergrenze für Engagements in einer einzelnen Aktie. Zudem sitzen diese Fondsmanager oft auf mehreren Hundert Prozent Kursgewinn. Da ist der Weg nicht weit zu Gewinnmitnahmen.

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