Der Deutschen Telekom geht es nicht besonders. Das Desaster um die US-Mobilfunksparte hat tiefe Furchen in der Telekom-Bilanz gelassen und weil der Kursverlauf der einstigen Volksaktie schon sein zehn Jahren Züge einer Tragödie trägt, war die jährliche Dividende lange das einzig wirklich gute Argument für Telekom-Aktien im Depot. Je nach Kurs lag die Dividendenrendite so immer noch im Bereich von acht Prozent. Mit der unerwartet starken Dividendenkürzung ab 2013 von bislang 70 auf 50 Cent je Aktie gingen da einige Prozentpunkte verloren: Gemessen am aktuellen Kurs von 8,44 Euro entspräche eine Dividende von 50 Cent im kommenden Jahr nur noch einer Rendite von 5,9 Prozent. Wer die Aktien allerdings zu höheren Kursen gekauft hat, muss mit entsprechend weniger Rendite leben. Bereits im Februar hatte die WirtschaftsWoche vor einer drohenden Dividendenkürzung gewarnt und dezidiert auf die vielen Probleme des Konzerns hingewiesen.
Aktie statt Barem
Einem Handelsblatt-Bericht zufolge könnte Großaktionär Vater Staat der Deutschen Telekom einen größeren finanziellen Spielraum gewähren und auf einen Teil der Bar-Dividende verzichten. "Im Mittelpunkt der Überlegungen steht, dass die Telekom der staatlichen Förderbank KfW keine Dividende ausschüttet, sondern im gleichen Wert neue Aktien ausgibt", zitierte das Handelsblatt aus Regierungskreisen. Beim aktuellen Kurs bekäme der Bund also für knapp 17 Aktien aus dem KfW-Paket eine neue Aktie anstelle einer Barauszahlung. Eine Entscheidung für eine solche Sachdividende in Form von Aktien sei allerdings noch nicht gefallen. "Ob sich ein Aktionär für eine Sachdividende entscheidet, ist eine Angelegenheit des Aktionärs selbst", sagte ein Telekom-Sprecher. Das Bundesfinanzministerium war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Die Telekom-Aktionäre können bei der nächsten Ausschüttung erstmals wählen, ob die Dividende in bar oder in Aktien an sie gezahlt werden soll. Sollte sich der Bund bei seinem KfW-Paket in Höhe von 17 Prozent für die zweite Variante entscheiden, blieben dem Konzern der Zeitung zufolge 2013 mehr als 500 Millionen Euro in der Kasse, in den beiden Folgejahren wären es knapp 370 Millionen Euro pro Jahr. Insgesamt wären es also fast 1,25 Milliarden Euro. Für seinen direkt gehaltenen Anteil von 15 Prozent will der Bund dem Bericht zufolge aber weiter Bares sehen, da die Einnahmen im Bundeshaushalt eingeplant seien.