Trotz Rekordniedrigzins Zehnjährige Bundesanleihe weiterhin beliebt

Deutschland profitiert in der Krise weiter von seinem Status als sicherer Hafen: Anleger gieren nach Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit, obwohl die Rendite auf einem Rekordtief lag.

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Deutsche Fahne auf dem Reichstagsgebäude in Berlin: Sicherer Hafen. Quelle: dpa

Frankfurt Die deutschen Bundesanleihen haben nach der Auktion einer heimischen Anleihe etwas angezogen. Bei der Aufstockung einer zehnjährigen Bundesanleihe fiel die durchschnittliche Emissionsrendite auf ein Rekordtief. Die HVPI- Jahresteuerung in Deutschland ging auf 2,2 Prozent zurück, den niedrigsten Stand seit 17 Monaten.

Die am Rentenmarkt maßgeblichen zehnjährigen Bundesanleihen rentierten zuletzt mit 1,30 Prozent um zwei Basispunkte niedriger. Vor der Bund-Aufstockung hatte die Rendite 1,31 Prozent betragen. Der richtungsweisende Kontrakt Bund-Future war bei 144,20 Prozent um neun Basispunkte fester.

“Obwohl die Renditen nahe der Allzeittiefs liegen, würden wir bei Rückgängen im Wesentlichen weiterhin Bunds kaufen”, schrieben die Strategen für festverzinsliche Anlagen im Team von Peter Goves von Citigroup Inc. “Das vordere Ende der deutschen Zinskurve wird negativ gehandelt, da der Appetit für Papiere der Kernländer der beherrschende Treiber der Märkte für festverzinsliche Anlegen bleibt.” Zweijährige Bundesanleihen wiesen mit minus 0,005 Prozent eine negative Rendite auf.

Deutschland hat am Primärmarkt eine zehnjährige Emission um 5,0 Mrd. Euro aufgestockt. Die Zuteilung ohne Marktpflege umfasste 4,15 Mrd. Euro, wie die Bundesbank mitteilte. Die durchschnittliche Rendite betrug rekordniedrige 1,31 Prozent, verglichen mit 1,52 Prozent bei der vorherigen Auktion im Juni. Die Gebote beliefen sich auf 6,39 Mrd. Euro, womit die Emission 1,5-fach überzeichnet war. Die Nachfrage nach den als sicher geltenden Papieren war damit etwas höher als zuletzt.

Auch die Schweiz war am Markt aktiv mit zwei Auktionen von Langläufern im Volumen von rund 576 Mill. Schweizer Franken. Die Emissionsrendite für die Papiere bis 2024 stellte sich auf 0,657 Prozent und für jene bis 2037 auf 1,011 Prozent ein.

Am Markt für US-Staatsanleihen sind die Kurse nach vier Tagen mit Gewinnen leicht gesunken. Zehnjährige Treasuries rentierten um einen Basispunkt höher bei 1,51 Prozent. Damit war die Rendite lediglich sieben Basispunkte von dem am 1. Juni registrierten Allzeittief von 1,44 Prozent entfernt.

In den USA ist für diesen Mittwoch die Auktion zehnjähriger Notes im Volumen von 21 Mrd. Dollar geplant. Am Markt wurde spekuliert, dass die niedrigen Renditen die Nachfrage bei der am Abend anstehenden Emission drücken könnten.

Bei der Auktion dreijähriger Notes am Vortag war allerdings eine stärkere Nachfrage als üblich verzeichnet worden. Das Verhältnis zwischen Geboten und Zuteilung belief sich auf 3,52, während der Durchschnitt bei den zehn vorherigen Auktionen 3,45 betragen hatte. Hintergrund der hohen Nachfrage war die Sorge um Auswirkungen der Schuldenkrise im Euroraum auf das Wachstum in den USA, hieß es am Markt.

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