Trotz Zypern-Krise Kauflaune am europäischen Anleihemarkt

Das klamme Spanien kommt trotz Zypern-Krise günstiger an frisches Geld. Bei der Anleiheauktion war Nachfrage höher als zuletzt. Anleger griffen auch bei Anleihen anderer Länder zu.

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Europäische Flaggen wehen im Wind. Spanien muss für frisches Geld weniger Zinsen zahlen. Quelle: dapd

Trotz der Krise in Zypern kommt Spanien derzeit günstig an frisches Geld. Das klamme Land versteigerte am Donnerstag Anleihen mit verschiedenen Laufzeiten über 4,3 Milliarden Euro und zahlte dabei teilweise deutlich niedrigere Renditen als zuletzt. Angepeilt hatte die Regierung nur ein Volumen zwischen drei und vier Milliarden Euro. Für neue Papiere mit einer Laufzeit bis 2016 lag die durchschnittliche Rendite bei 3,02 Prozent. Bei Anleihen bis 2018 fiel sie im Vergleich zur vorigen Auktion auf 3,6 von 4,2 Prozent. Bei Bonds bis 2021 gaben sich die Anleger mit rund 4,5 nach zuvor 5,5 Prozent zufrieden. Die Nachfrage nach den Anleihen war zudem höher als zuletzt.

„Das war eine gute Auktion“, sagte Lyn Graham-Taylor von der Rabobank. Analyst Nick Stamenkovic von RIA Capital betonte: „Es zeigt, dass die Nachfrage nach spanischen Anleihen immer noch ordentlich ist - Trotz aller Unsicherheit, die wir zuletzt in Zypern und wegen der politischen Lage in Italien gesehen haben.“

Spanien steckt in einer tiefen Rezession und will mit hartem Sparkurs seinen Haushalt konsolidieren. Wegen seiner angeschlagenen Banken bekommt Spanien Milliarden-Hilfen seiner Euro-Partner.

Auch bei anderen Anleihen überwog vor der EZB-Entscheidung das Kaufinteresse. Bei den deutschen Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren sank die Rendite um einen Basispunkt auf 1,28 Prozent. Der Bund-Future legte drei Basispunkte zu auf 145,55 Prozent.

Frankreich platzierte zehnjährige Anleihen zu rekordniedriger Rendite von 1,94 Prozent. Insgesamt begab Frankreich Anleihen im Volumen von 6,971 Mrd. Euro.

Nach der Entscheidung der japanischen Notenbank, die Anleihekäufe zu erhöhen, sank die Rendite zehnjähriger japanischer Anleihen auf ein Allzeittief von 0,425 Prozent. Bei zwanzigjährigen Anleihen aus Japan sank die Rendite auf 1,12 Prozent - der niedrigste Wert seit 2003.

In den USA rentierten Treasuries mit Fälligkeit in zehn Jahren kaum verändert bei 1,81 Prozent.

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