Türkei Istanbuls Börse erholt sich vom Protest-Schock

Die Ausschreitungen in der Türkei hatten dem Leitindex ISE einen massiven Verlust eingebracht. Nun haben sich die Werte wieder leicht erholt. Der Markt sei aber ohnehin schwankungsanfällig, so Experten.

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Türkische Flagge bei einem Protest: Die Landeswährung notierte zum US-Dollar wieder fester. Quelle: ap

Frankfurt Die Börse in Istanbul hat sich am Dienstag etwas von ihrem Schock wegen der eskalierten Proteste in der Türkei erholt. Der ISE National 30 Index verbesserte sich unter Führung der Technologiewerte im frühen Handel um 4,15 Prozent auf 98.760 Punkte.

Zum Wochenstart hatten die Ausschreitungen dem Leitindex mit Minus 10,33 Prozent letztlich den größten Tagesverlust seit Mitte März 2003 eingebracht. Auch Staatsanleihen des Landes verbuchten nach dem Abgabedruck vom Vortag leichte Gewinne, die türkische Lira tendierte zum amerikanischen Dollar ebenfalls fester.

Christoph Kleinsasser, Leiter des Sales-Trading für Emerging Europe bei Kepler Cheuvreux, hatte den Rutsch der Börse am Vortag vor allem mit einer negativen Überraschung der internationalen Investoren durch die Entwicklung begründet. Zuvor war dieser Markt in der Region aber auch am besten gelaufen und somit anfällig für Gewinnmitnahmen. Der Aktienindex hatte sich in der vergangenen Dekade verzehnfacht.

Analyst Ilker Domac von der Citigroup erinnerte daran, dass die Börsen schon vor den Protesten wegen Sorgen um Bremsmaßnahmen der US-Notenbank unter Druck geraten waren. Die Spannungen dürften die Anleger aber dazu veranlassen, eine höhere politische Risikoprämie einzufordern, was den Druck auf die türkischen Vermögenswerte erhöhe.

Die Empörung hatte sich an der Räumung eines Protestlagers entzündet, richtet sich nun aber vor allem gegen den als autoritär empfundenen Kurs von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan.

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