Frankfurt Die Finanzinvestoren Bain und Cinven haben im Rahmen der erweiterten Annahmefrist ihrer Stada-Übernahmeofferte so gut wie keine weiteren Aktien des Arzneimittelherstellers einsammeln können. Nach Ablauf der Frist halten Bain und Cinven nun 63,87 Prozent der Anteilsscheine, wie die Beteiligungsgesellschaften am Mittwoch mitteilten. Zuvor lag die Annahmequote mit 63,85 Prozent knapp über den geforderten 63 Prozent. Stada-Aktionäre, die die Offerte über 66,25 Euro je Aktie nicht angenommen hatten, hatten nochmal zwei Wochen lang bis zum 1. September Zeit, das nachzuholen.
Angesichts eines Aktienkurses von zuletzt rund 80 Euro war das für die übrig gebliebenen Anteilseigner allerdings wenig verlockend. Sie spekulierten auf eine höhere Abfindung durch die Finanzinvestoren und diese Wette ging auf: Bain und Cinven hatten am Sonntagabend – nach Ablauf der erweiterten Annahmefrist – mitgeteilt, den übrigen Aktionären beim Abschluss eines Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags eine Abfindung von 74,40 Euro pro Aktie anbieten zu wollen.
Eine entscheidende Rolle hatte dabei der US-Investor Paul Singer mit seinem Hedgefonds Elliott gespielt, der mindestens diesen Wert gefordert hatte. Nur dann werde er einen Beherrschungsvertrag - der den Zugriff der neuen Eigentümer auf die Stada-Kasse ermöglicht – unterstützen. Singer hielt zuletzt über seinen Fonds und andere Vehikel 13,26 Prozent der Anteile. Einschließlich Derivaten hat er sogar Zugriff auf 15,24 Prozent. Die Offerte von Bain und Cinven über 66,25 Euro je Aktie hatte der Hedgefonds nicht angenommen. Den Finanzinvestoren war Mitte August im zweiten Anlauf die Übernahme von Stada geglückt.