Rio de Janeiro/Brasilia Schwache Umfragewerte für Präsidentin Dilma Rousseff haben am Montag die Kurse an der Börse in Sao Paulo sowie die Landeswährung Real angeschoben. Der Leitindex stieg zu Handelsbeginn um rund ein Prozent. Zu den größten Gewinnern zählten die Aktien des halbstaatlichen Ölkonzerns Petrobras mit einem Plus von 3,3 Prozent. Der Real stieg zum Dollar um 0,2 Prozent.
Die an den Märkten als interventionistisch kritisierte Präsidentin dürfte nach einer neuen Umfrage nicht im ersten Wahlgang im Oktober wiedergewählt werden. Die Brasilianer wählen am 5. Oktober ein neues Staatsoberhaupt.
Allerdings ist völlig offen, wer bei einer Stichwahl ihr Gegner sein würde: der an den Märkten beliebte Aecio Neves oder die Umweltaktivistin Marina Silva, die den bei einem Flugzeugabsturz vorige Woche ums Leben gekommenen Präsidentschaftskandidaten Eduardo Campos ersetzen dürfte. Sie war bisher Campos' Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin.
Die Umfrage war die erste, die nach dem Tod von Campos vorgenommen wurde. Sie ergab, dass Silva eine Stichwahl gegen Rousseff – wenn auch knapp – gewinnen könnte.