Umfrage unter internationalen Anlegern Risiken von Trump bis China

Großinvestoren fürchten in den nächsten Monaten Turbulenzen an den Aktienmärkten. Dem neuen US-Präsidenten Donald Trump trauen sie weitere Überraschungen zu. Auch aus China könnten Störfeuer für die Börsen kommen.

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Was bedeutet seine Politik für die Aktienmärkte? Quelle: dpa

Frankfurt Internationale Fondsmanager rechnen im ersten Quartal 2017 mit einer „wackeligen“ Börsenlandschaft. Deshalb haben die Großinvestoren ihre Liquiditätsquote auf überdurchschnittliche 5,1 Prozent des Vermögens erhöht, im Dezember waren es noch 4,8 Prozent. Eine „große Korrektur“ stehe aber nicht bevor. Das ergibt die monatliche Umfrage der Investmentsparte der US-Großbank Bank of America (BofAML) unter internationalen Fondsmanagern. Befragt wurden 215 Investoren, die insgesamt ein Vermögen von 547 Milliarden US-Dollar managen.

„Kurz vor der Vereidigung des neuen US-Präsidenten positionieren sich Investoren für ein stärkeres Wirtschaftswachstum und mehr Inflation“, sagt Michael Hartnett, Chef-Anlagestratege bei BofAML. So rechnet eine große Mehrheit der Investoren in den kommenden zwölf Monaten mit einem anziehenden Wirtschaftswachstum und steigender Inflation. Dazu passt, dass die meisten Fondsmanager ihren Aktienanteil weiter hoch gefahren haben – zulasten von Anleihen. Inzwischen bevorzugen so viele Investoren Aktien gegenüber anderen Anlageklassen wie zuletzt vor 13 Monaten. Entsprechen stark haben sie die Anleihebestände zurückgefahren.

Viele Investoren haben laut der Umfrage verstärkt europäische Aktien gekauft, dafür Schwellenländeraktien und auch US-Aktien abgestoßen. Japanische Aktien bleiben demnach beliebt. Um britische Papiere wie auch um Anleihen machen die Fondsmanager nach wie vor einen Bogen. Den Aktienmarkt werden nach Ansicht der Fondsmanager in den nächsten sechs Monaten die vermutlich weiter steigenden Renditen der US-Anleihen bestimmen. Sollte das Renditeniveau der zehnjährigen US-Staatsanleihe vier Prozent erreichen, könnte dies einen Bärenmarkt auslösen mit permanent fallenden Aktienkursen. Auch der Kurs des US-Dollar könnte den Markt beeinflussen.

Voll ins Risiko gingen die Investoren aber nicht, ergänzt Stratege Hartnett, auch mit Blick auf Risiken aus China. Als größte Risiken für die Finanzmärkte machen die Fondsmanager der Umfrage zufolge die Gefahr eines Handelskrieges aus – noch vor möglichen Fehlern der US-Politik. Als drittwichtigstes Risiko nennen sie die Gefahr einer Abwertung des chinesischen Yuan und einer Immobilienblase in China.

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