Die Aktie des Tabakkonzerns Philip Morris ist schon seit der Abspaltung von der Mutter Altria 2008 im stetigen Aufwind. 2011 legte der Kurs um 30 Prozent zu. Den Umsatz steigerte Philip Morris, die von Platz 34 im Vorjahr auf Platz 7 im diesjährigen Ranking aufstieg, 2011 um 14 Prozent auf 31 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn stieg um 19 Prozent auf 13,6 Milliarden Dollar.
Das Unternehmen erfreut sich vor allem in den Schwellenländern zweistelliger Zuwachsraten. Asien steuerte zuletzt schon 40 Prozent zum operativen Gewinn bei, Osteuropa, der Nahe Osten und Afrika zusammen 23 Prozent. „Asien ist für uns ein wichtiger Wachstumstreiber“, so Firmenchef Louis Camilleri. Dabei verkauft Philip Morris nicht einmal Zigaretten in China, wo der Markt in der Hand eines staatseigenen Unternehmens liegt.
Vor allem Technologie ist – etwa mit Apple auf Rang zwei – dieses Jahr unter den Top-Werten der Liste stark vertreten. Dank seiner iPhones und iPads sind Umsatz und Cash-Flow von Apple in den letzten Jahren enorm gewachsen. Jetzt hat Apple beschlossen, seine Investoren an seinem Reichtum teilhaben zu lassen, und will Dividende ausschütten.
Ebenfalls auf Spitzenrängen sind 2012 die Tech-Granden Intel (Platz 6), Qualcomm, EMC und IBM. Qualcomm hat mit seiner Technologie definitiv aufs richtige Pferd gesetzt. De facto jedes weltweit verkaufte Smartphone neuerer Generation enthält einen Chip des Unternehmens aus San Diego – oder zumindest einen in Qualcomm-Lizenz erzeugten. 2011 verkaufte Qualcomm 483 Millionen Chips. 2003 waren es erst 99 Millionen.
Wer hat das meiste Potenzial?
Das Barron’s-Top-500-Ranking zeigt, welche Unternehmen in den letzten Jahren das höchste Wachstum erzielt und ihren Cash-Flow am erfolgreichsten gemehrt haben. Es erlaubt jedoch keine Aussagen darüber, ob Aktien günstig bewertet sind. Um die Zukunftsaussichten der Aktien abzuschätzen, bat Barron’s den Datendienstleister FactSet um ein Ranking der besten 500 Wachstumstitel nach dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV).
Ein niedriges KGV bietet zwar keine Garantie dafür, dass der Aktienkurs steigen wird, und manchmal ist es nicht einmal ein Zeichen für besondere Substanz: Konjunkturabhängige Zykliker etwa haben üblicherweise hohe KGVs, wenn die Gewinne lange Zeit schwach waren, und niedrige, wenn die Gewinne gerade Hochstände erreichen und bald wieder zu fallen drohen.
In weniger schwankungsanfälligen Branchen ist ein niedriges KGV aber häufig ein Indiz dafür, dass ein Unternehmen bei den Investoren in Ungnade gefallen ist. So wird diese Kennzahl von substanzorientierten Investoren nach wie vor geschätzt. Solche Investoren könnten derzeit wenig beliebte Aktien wie General Motors (GM) und Delta Air Lines mit ihren einstelligen KGVs attraktiv finden.
„Niemand glaubt, dass die Autobranche in den nächsten drei bis fünf Quartalen wachsen wird“, meint Portfoliomanager Sarat Sethi von Douglas C. Lane Associates, der zum Beispiel in General Motors investiert ist. Genauso wenig wie die Mehrzahl der Investoren glaubt, dass die aktuellen Gewinnmargen langfristig zu halten sein werden. Sethi meint, die Masse liege damit falsch.