US-Börse Erfolgsaktien zum Schnäppchenpreis

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Die Spitzenränge 2012

Die zehn Erfolgsgeheimnisse des IT-Konzerns
Wie macht Apple das nur? Aktuell ist Apple das wertvollste Unternehmen der Welt. Der Börsenwert liegt bei mehr als 580 Milliarden Dollar. Und Apple  hat Barreserven in Höhe von  216 Milliarden  Dollar. Zehn Gründe warum das Unternehmen so viel besser ist als jeder Konkurrent. Quelle: REUTERS
1. Der NetzwerkeffektDie IT-Welt funktioniert nach anderen Regeln als der Rest der Wirtschaft. Eine besondere Rolle spielt der sogenannte Netzwerkeffekt. Beispiel Microsoft: In der Ära des PCs hatte der Konzern ein Quasi-Monopol im Bereich der Desktop-Betriebssysteme und der Office-Software. Der Grund: Sobald MS-DOS und später Windows gegenüber damals konkurrierenden Systemen wie CP/M nur einen hauchdünnen Vorsprung hatte, entwickelten Softwareentwickler vornehmlich für das Microsoft-System, um möglichst viele potenzielle Kunden zu erreichen. Andererseits wurde die Microsoft-Plattform mit der verfügbaren Software auch für die Kunden immer attraktiver. Die große Verbreitung von Office in der PC-Ära machte auch diese Software zum Quasi-Standard: Wer die Dokumente von Freunden, Kollegen und Geschäftspartnern lesen und bearbeiten wollte, musste zur Microsoft-Software greifen. Quelle: dpa
1. Der NetzwerkeffektIm mobilen Markt hat Apple die Nase vorn. Zwar werden in absoluten Zahlen im Smartphone-Markt mehr Geräte mit Android-System verkauft – doch Android-Nutzer zeigen im Schnitt deutlich weniger Bereitschaft, Geld für Apps auszugeben. Quelle: AP
2. Zulieferer in vielen LändernApples Zulieferer beschäftigen mehr als 1,6 Millionen Menschen in 20 Ländern. Apple steht wegen der Arbeitsbedingungen seiner Zulieferer in der Kritik. Das taiwanesische Unternehmen Foxconn, das vornehmlich in China produzieren lässt, wurde zum Symbol für Ausbeutung und schlechte Arbeitsbedingungen. Jetzt ist es Apple durch Kontrollen bei Zulieferern gelungen, Verstöße gegen Arbeitszeit-Beschränkungen zu reduzieren. Die Obergrenze von 60 Arbeitsstunden pro Woche sei im vergangenen Jahr zu 97 Prozent eingehalten worden, erklärte der Konzern in seinem jährlichen Bericht zur Lage bei den Zulieferern. Ein Jahr zuvor wurde noch ein Wert von 92 Prozent angegeben. Die durchschnittliche Arbeitszeit für fest angestellte Mitarbeiter bei Zulieferern lag jetzt bei 55 Stunden pro Woche. Quelle: dpa
3. MargeDie Marge pro verkauftem Gerät ist traditionell besonders hoch bei Softwareherstellern: Nachdem ein Software-Produkt entwickelt ist, sind die Kosten pro verkauftem Medium sehr gering, der Verkaufspreis hoch. Apple verkauft zwar auch Software, verdient sein Geld aber hauptsächlich mit dem Verkauf von Hardware. Der Konzern erreicht allerdings auch bei der Hardware Margen, von denen die Konkurrenz nur träumen kann. Offizielle Zahlen gibt es nicht, doch Analysten schätzen die Marge pro verkauftem Gerät zwischen 30 und 40 Prozent. Besonders groß ist die Marge beim iPhone – und davon hat Apple wiederum besonders viele Geräte verkauft: im Jahr 2015 mehr als 231 Millionen Stück. Quelle: REUTERS
4. Konzentration auf das WesentlicheAuch bei den Produktkategorien herrscht Übersichtlichkeit. Das aktuelle iPhone SE gibt es jeweils mit unterschiedlicher Speicherausstattung – auf verwirrende Produktbezeichnungen mit langen Zahlenreihen und verschiedenen Ausstattungen verzichtet der Konzern komplett. Mit der Konzentration auf das Wesentliche hat Apple auch beim Produktdesign Trends gesetzt: Überflüssiges wird weggelassen. Das macht die Produkte elegant und benutzerfreundlich. Damit liegt Apple ganz auf der Linie des heimlichen Vorbilds, dem deutschen Braun-Designer Dieter Rams. Quelle: dpa
Apple-Museum Quelle: dpa

Die Aktie des Tabakkonzerns Philip Morris ist schon seit der Abspaltung von der Mutter Altria 2008 im stetigen Aufwind. 2011 legte der Kurs um 30 Prozent zu. Den Umsatz steigerte Philip Morris, die von Platz 34 im Vorjahr auf Platz 7 im diesjährigen Ranking aufstieg, 2011 um 14 Prozent auf 31 Milliarden Dollar. Der operative Gewinn stieg um 19 Prozent auf 13,6 Milliarden Dollar.

Das Unternehmen erfreut sich vor allem in den Schwellenländern zweistelliger Zuwachsraten. Asien steuerte zuletzt schon 40 Prozent zum operativen Gewinn bei, Osteuropa, der Nahe Osten und Afrika zusammen 23 Prozent. „Asien ist für uns ein wichtiger Wachstumstreiber“, so Firmenchef Louis Camilleri. Dabei verkauft Philip Morris nicht einmal Zigaretten in China, wo der Markt in der Hand eines staatseigenen Unternehmens liegt.

Vor allem Technologie ist – etwa mit Apple auf Rang zwei – dieses Jahr unter den Top-Werten der Liste stark vertreten. Dank seiner iPhones und iPads sind Umsatz und Cash-Flow von Apple in den letzten Jahren enorm gewachsen. Jetzt hat Apple beschlossen, seine Investoren an seinem Reichtum teilhaben zu lassen, und will Dividende ausschütten.

Ebenfalls auf Spitzenrängen sind 2012 die Tech-Granden Intel (Platz 6), Qualcomm, EMC und IBM. Qualcomm hat mit seiner Technologie definitiv aufs richtige Pferd gesetzt. De facto jedes weltweit verkaufte Smartphone neuerer Generation enthält einen Chip des Unternehmens aus San Diego – oder zumindest einen in Qualcomm-Lizenz erzeugten. 2011 verkaufte Qualcomm 483 Millionen Chips. 2003 waren es erst 99 Millionen.

Wer hat das meiste Potenzial?

Das Barron’s-Top-500-Ranking zeigt, welche Unternehmen in den letzten Jahren das höchste Wachstum erzielt und ihren Cash-Flow am erfolgreichsten gemehrt haben. Es erlaubt jedoch keine Aussagen darüber, ob Aktien günstig bewertet sind. Um die Zukunftsaussichten der Aktien abzuschätzen, bat Barron’s den Datendienstleister FactSet um ein Ranking der besten 500 Wachstumstitel nach dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV).

Ein niedriges KGV bietet zwar keine Garantie dafür, dass der Aktienkurs steigen wird, und manchmal ist es nicht einmal ein Zeichen für besondere Substanz: Konjunkturabhängige Zykliker etwa haben üblicherweise hohe KGVs, wenn die Gewinne lange Zeit schwach waren, und niedrige, wenn die Gewinne gerade Hochstände erreichen und bald wieder zu fallen drohen.

In weniger schwankungsanfälligen Branchen ist ein niedriges KGV aber häufig ein Indiz dafür, dass ein Unternehmen bei den Investoren in Ungnade gefallen ist. So wird diese Kennzahl von substanzorientierten Investoren nach wie vor geschätzt. Solche Investoren könnten derzeit wenig beliebte Aktien wie General Motors (GM) und Delta Air Lines mit ihren einstelligen KGVs attraktiv finden.

„Niemand glaubt, dass die Autobranche in den nächsten drei bis fünf Quartalen wachsen wird“, meint Portfoliomanager Sarat Sethi von Douglas C. Lane Associates, der zum Beispiel in General Motors investiert ist. Genauso wenig wie die Mehrzahl der Investoren glaubt, dass die aktuellen Gewinnmargen langfristig zu halten sein werden. Sethi meint, die Masse liege damit falsch.

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