Der Vertrauensindex der US-Bauträger stürzte im Februar gegenüber Januar von 56 auf 46 Punkte ab. Es war der schärfste, jemals verzeichnete monatliche Einbruch. Bei Werten unter 50 Punkten berichtet die Mehrheit der Firmen über schwache Marktbedingungen. Betroffen waren alle drei Komponenten des Index – Verkaufsbedingungen, Verkaufserwartungen und Kundeninteresse. Der scharfe Einbruch wird mit dem strengen Winter begründet. Nur ist von dem vor allem der Osten der USA betroffen. Aber gerade im Westen des Landes war der Einbruch im Teilindex besonders hoch. Dort haben sich die Immobilienpreise extrem stark von den Einkommen abgekoppelt.
Zusammen mit den steigenden Hypothekenzinsen sorgen die deutlich stärker als die Einkommen gestiegenen Häuserpreise dafür, dass potenzielle Hauskäufer sich ihre monatlichen Belastungen kaum noch leisten können.
Der Datenanbieter RealTrac hat Transaktionen in 325 Landkreisen der USA untersucht. Im Schnitt war ein Haus mit drei Schlafzimmern im vierten Quartal 2013 um 21 Prozent teurer als Ende 2012. In einigen Regionen Kaliforniens erreichten die Preiszuwächse 50 Prozent. Damit wird immer deutlicher: Die amerikanische Mittelklasse kann sich kein Eigenheim mehr leisten. Der Anteil der Transaktionen, bei denen die Käufer zum ersten Mal ein Haus gekauft haben, ist inzwischen auf 27 Prozent aller Immobilienkäufe gefallen. Im langjährigen Durchschnitt lag die Quote bei 40 Prozent.
Mieteinnahmen gehen dramatisch zurück
Mit den Preisen steigen auch die Mieten. Doch auch die können immer weniger Amerikaner bezahlen. Damit gerät die Grundlage für die Verbriefung der Mieteinnahmen und zugleich die Basis der Preiserholung am US-Häusermarkt in Gefahr. Das Researchhaus Morningstar berichtete unlängst über einen dramatischen Rückgang der Mieteinnahmen, mit denen die von der Blackstone-Tochter Invitation Home im Herbst ausgegebenen Rental-Home-Verbriefungen gedeckt sind. Zwischen Oktober und Januar seien die Mieteinnahmen um 7,6 Prozent gefallen. Der Wert einschlägiger Papiere ist teilweise unter den Nennwert gerutscht So hat es bei den Subprime-Papieren auch angefangen.
Reichen die Mieteinnahmen am Ende nicht aus, um die Schulden zu bedienen, oder fallen die Immobilienpreise, dann werden die Verbriefungen toxisch, sprich wertlos. Bei American Homes 4 Rent (AMH), nach Blackstone die Nummer zwei unter den Großvermietern von Eigenheimen und seit August an der Börse, hat Finanzvorstand Peter J. Nelson völlig überraschend seinen Abschied angekündigt. Möglicherweise ein Signal, dass das Geschäftsmodell nicht funktioniert.