Verdächtige Transaktionen Heinz-Übernahme könnte weitere Insiderhändler angelockt haben

Der Kreis der potenziellen Verdächtigen ist zwar überschaubar, aber wie viele Anleger einen Tipp im Vorfeld des Heinz-Deals erhalten haben, lässt sich noch nicht sagen. Offenbar sind es aber mehr als zunächst angenommen.

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Eine heinz-Ketchup-Flasche in einem Supermarkt: Der Insiderhandel im Vorfeld des Heinz-Deals soll größere Ausmaße haben als angenommen. Quelle: AFP

New York Verbotener Insiderhandel im Vorfeld der Übernahme des Ketchup-Königs H.J. Heinz könnte noch größere Ausmaße angenommen haben als bislang gedacht. Nach Informationen von US-Medien sind die amerikanischen Finanzaufseher auf weitere verdächtige Transaktionen gestoßen, nachdem bereits ein Konto in der Schweiz eingefroren wurde.

Der Fokus bei den neuen Ermittlungen liege auf einer komplexen Finanzwette, die über London gelaufen sei, schrieb die „New York Times“ am späten Mittwoch unter Berufung auf eingeweihte Personen. Das „Wall Street Journal“ berichtete von mehreren Deals, die sich der Selbstregulierer der US-Finanzbranche FINRA sowie die Bundespolizei FBI anschauten.

Investorenlegende Warren Buffett und der Finanzinvestor 3G Capital hatten Mitte Februar verkündet, dass sie H.J. Heinz für 23 Milliarden Dollar (18 Milliarden Euro) schlucken wollen. Daraufhin war die Aktie in die Höhe geschossen. Bei einer Überprüfung stellte die Börsenaufsicht SEC fest, dass unbekannt Anleger just am Tag zuvor ungewöhnlich viele Finanzwetten auf steigende Kurse abgeschlossen hatten, und zwar über ein Schweizer Konto. Später schaltete sich auch das FBI ein.

Der Verdacht in allen Fällen ist, dass Anleger vorzeitig Wind von dem Kauf bekommen hatten und mit ihren Spekulationen daran verdienen wollten. Derartiger Insiderhandel aber ist verboten, weil er andere Investoren benachteiligt. Sollte sich der Verdacht erhärten, stellt sich automatisch auch die Frage, wer den Tipp gegeben haben könnte. An einer Übernahme dieser Größenordnung sind neben Käufer und Verkäufer auch zahlreiche Banker und Anwälte beteiligt.

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