Von Beiersdorf bis Deutsche Bank: Die Tops und Flops seit dem Allzeithoch 2015

Flop, Platz 10: Linde

Dem Gasekonzern Linde machen derzeit die Fusionspläne mit dem US-Konkurrenten Praxair Ärger: Die Arbeitnehmer proben den Aufstand gegen die Pläne, im Aufsichtsrat will Betriebsratschef Hahl mit Nein stimmen. Die Angestellten fürchten trotz Standortgarantie und Kündigungsschutz eine deutliche Schlechterstellung auf lange Sicht. Auch der Bund ist skeptisch. Dabei sollen die Pläne Linde zum größten Industriegase-Hersteller der Welt machen, im Dax ging es nach Verkündung der Fusionspläne aufwärts. In den zwei Jahren seit dem letzten Allzeithoch hat Linde im Index um 17,96 Prozent an Wert verloren.

Flop, Platz 9: ProSiebenSat.1

Für den Medienkonzern ging es seit dem letzten Allzeithoch abwärts mit dem Aktienwert. Anteilsscheine der ProSiebenSat.1 Media SE verloren seit dem 10. April 2015 ganze 19,02 Prozent.

Flop, Platz 8: Daimler

Die deutschen Premium-Autohersteller, auch Daimler, verdienen so viel wie nie zuvor und erwirtschaften Rekord-Renditen. In absoluten Zahlen lagen die Stuttgarter 2016 mit 12,9 Milliarden Euro auf dem zweiten Platz weltweit, hinter Toyota. Der Aktienkurs verlor im Vergleich zum Allzeithoch 2015 aber dennoch, Daimler verlor 23,58 Prozent an Wert.

Flop, Platz 7: BMW

Auch BMW, zusammen mit Daimler der profitabelste Autobauer der Welt und in absoluten Zahlen beim Umsatz die weltweite Nummer drei, hat in den vergangenen rund zwei Jahren an Wert verloren. Im Vergleich zum Stand beim Dax-Allzeithoch am 10. April 2015 notieren BMW-Papiere heute 25,76 Prozent tiefer.

Flop, Platz 6: Bayer

Abwärts ging es auch mit dem Wert des Chemieriesen Bayer. Die Aktie der Leverkusener, die weiter an der geplanten Mega-Fusion mit dem umstrittenen Saatguthersteller Monsanto arbeiten, gab seit dem 10. April 2015 um 26,06 Punkte nach.

Flop, Platz 5: Commerzbank

Die Commerzbank steckt mitten im Umbau, Vorstandschef Zielke will Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus zukünftig auf eine Privat- und eine Firmenkundensparte ausrichten. Für 2017 hat sich die Bank eher bescheidene Ziele gesetzt. Herausforderungen gibt es für die Bank genug: Seit dem letzten Allzeithoch ging es für die Aktie um 31,46 Prozent abwärts.

Flop, Platz 4: RWE

Der Aktienkurs von RWE ist im Vergleich mit Vorsicht zu genießen. Zwar hat die Aktie des Energieversorgers 37,41 Prozent verloren. Allerdings vollzog der Essener Konzern am 1. April 2016 einen tiefgreifenden Schritt bei der Neuaufstellung: Das Zukunftsgeschäft mit erneuerbaren Energien wurde in die Tochtergesellschaft Innogy ausgelagert und an die Börse gebracht. Unter dem Namen RWE verbleibt somit nur noch das bislang häufig verlustreiche „Altgeschäft“.

Flop, Platz 3: E.On

Einen ganz ähnlichen Schritt wie RWE ging auch E.On: Im betrachteten Zeitraum von rund zwei Jahren seit dem letzten Allzeithoch vollzog der Energieversorger eine tiefgreifende Umstrukturierung. Dabei machten es die Düsseldorfer genau andersherum als die Essener und spalteten das herkömmliche Wasser-, Kohle- und Gasgeschäft ab, in die Uniper SE. Der Verlust des E.On-Aktienkurses um 41,96 Prozent ist also ebenfalls im Vergleich mit Vorsicht zu genießen.

Flop, Platz 2: Volkswagen

In einem Wort: Dieselskandal. Der Aktienkurs des weltweit zweitgrößten Autobauers hat unter der Manipulation von Abgaswerten erheblich gelitten. Für die Aktie der Wolfsburger ging es im Vergleich zum Allzeithoch am 10. April 2015 um 43,21 Prozent nach unten.

Flop, Platz 1: Deutsche Bank

Skandale über Skandale, Milliardenstrafen, ein Vorstandswechsel und zuletzt der Sturz aus den weltweiten Top-5 der Investmentbanken: Die Deutsche Bank steckt in der Dauerkrise. Im Vergleich zum Stand beim Allzeithoch am 10. April 2015 verlor Deutschlands größtes Geldhaus 43,69 Prozent an Wert.

Top, Platz 10: Deutsche Börse

Nach der geplatzten Fusion mit der London Stock Exchange herrscht Katerstimmung bei der Deutsche Börse AG. In den knapp zwei Jahren seit dem Allzeithoch 2015 lief es für die Deutsche Börse allerdings gut an der Börse: Um 7,89 Prozent gewann die Aktie des Handelsplatzbetreibers.

Top, Platz 9: Vonovia

Der größte private Vermieter Deutschlands, Vonovia, ehemals Deutsche Annington, gewann in den knapp zwei Jahren seit dem letzten Allzeithoch 8,45 Prozent an Wert.

Top, Platz 8: Beiersdorf

Die Aktie des Nivea-Herstellers legte seit dem letzten Allzeit-Hoch am 10. April 2015 um 8,91 Prozent zu.

Top, Platz 7: Heidelberg-Cement

Die weltweite Nummer zwei bei Zement konnte trotz eines schwierigen Marktumfelds seit April 2015 weiter an Wert zulegen. Der Aktienkurs verbesserte sich um satte 14,52 Prozent.

Top, Platz 6: Siemens

Die Aktie des deutschen Technologiekonzerns stieg seit dem letzten Dax-Allzeithoch am 10. April 2015 um 26,97 Prozent.

Top, Platz 5: Deutsche Lufthansa

Streiks, Ärger mit der Billigtochter Air Berlin, Konkurrenzdruck: Herausforderungen und Nöte hat die größte deutsche Airline in Hülle und Fülle. Was sie aber auch hat: ihren Wert in den letzten zwei Jahren insgesamt gesteigert. Seit dem Allzeithoch im April 2015 verbesserte sich die Lufthansa-Aktie um 27,87 Punkte.

Top, Platz 4: Fresenius

Der deutsche Dialysespezialist, seit 2009 im Dax, steht derzeit unter Druck: Im März änderte die Schweizer Großbank UBS ihre Bewertung von „Kaufen“ auf „Neutral“. Auf die letzten knapp zwei Jahre seit April 2015 bezogen gewann die Aktie 30,09 Prozent an Wert.

Top, Platz 3: SAP

Europas größter Softwarekonzern profitiert von Digitalisierung und Cloudgeschäft, Unternehmenschef Bill McDermott stieg mit einem Jahressalär von 14,3 Millionen Euro 2016 zum Top-Verdiener der Dax-Chefs auf. Gestiegen ist auch die SAP-Aktie in den letzten zwei Jahren – seit dem Allzeithoch am 10. April 2015 legten die Anteilsscheine um 34,18 Prozent zu.

Top, Platz 2: Infineon

Seit Jahresbeginn hat der deutsche Halbleiterhersteller einen deutlichen Kursanstieg verzeichnet – das Geschäft boomt dank Aufträgen aus der Autobranche. Im März verzückten die Münchner ihre Aktionäre mit einer deutlichen Anhebung der Jahresprognose. Seit April 2015 gewannen die Infineon-Anteilsscheine 59,42 Prozent dazu.

Top, Platz 1: Adidas

Das Horrorjahr 2014 ist vergessen, seit Herbst 2015 gilt für den deutschen Sportartikelhersteller der Dauer-Aufwärtstrend. Auch das Onlinegeschäft boomt mittlerweile und Adidas-CEO Kasper Rorstedt erklärte jüngst, in Asien habe Adidas „praktisch noch gar nicht richtig angefangen“. Seit dem letzten Dax-Allzeithoch im April 2015 hat sich der Unternehmenswert mehr als verdoppelt, die Aktie legte um bemerkenswerte 138,57 Prozent zu. Ob es auch nach dem neuen Rekordhoch vom 24. April 2017 so weitergeht, wird die Zukunft zeigen.