Vor Fed-Entscheidung Spanien muss höhere Zinsen zahlen

Die Durchschnittsrendite für spanische Anleihen ist so hoch wie seit Monaten nicht mehr. Schuld ist die Verunsicherung der Investoren über das Anleihen-Ankaufprogramm der US-Notenbank Fed.

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Händler an der Börse in New York: Investoren warten auf weitere Schritte der US-Notenbank. Quelle: AFP

Madrid Die Unsicherheit über den weiteren geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Fed kommt Spanien teuer zu stehen. Für kurzfristige Anleihen muss die Regierung in Madrid erstmals seit Monaten wieder höhere Zinsen zahlen.

Die Durchschnittsrendite für ein Papier mit einer Laufzeit von sechs Monaten erreichte am Dienstag mit 0,821 Prozent den höchsten Stand seit Februar - noch vor einem Monat lag der Zins lediglich bei gut der Hälfte und damit auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang 2010. "Ich denke nicht, dass der Zinsanstieg durch Entwicklungen in Spanien begründet werden kann", sagte Ioannis Sokos, Zinsstratege bei BNP Paribas. Vielmehr hänge er mit der Verwundbarkeit der hoch verschuldeten Peripheriestaaten zusammen.

Für eine einjährige Anleihe verlangten die Investoren einen Zins von 1,395 Prozent, im Mai waren es noch 0,994 Prozent. Insgesamt nahm Spanien gut fünf Milliarden Euro am Markt auf. Die Regierung in Madrid hat bisher ungefähr 60 Prozent ihres Kapitalbedarfes für 2013 gedeckt.

Sokos sagte, sie dürfte weiter von sinkenden Zinsen am Markt profitieren, sobald die Fed entschieden haben und die Verunsicherung der Investoren zurückgehe. Die Notenbanker um Ben Bernanke treffen sich am Mittwoch zu ihrem Zinsentscheid. Mit Spannung warten die Investoren dabei auf Anzeichen, wann die Fed ihr Anleihen-Ankaufprogramm antastet.

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