Vor Fed-Protokoll Goldpreis unter Druck, Öl ohne klare Tendenz

Der Goldpreis bleibt unter Druck: Heute stand das Edelmetall wieder auf der Verkaufsliste – Schuld daran ist der Dollar. Nun blicken die Märkte auf die Veröffentlichung des Fed-Protokolls.

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Leuchtposter-Werbung für das Volksbegehren in der Schweiz. Am 30. November sind fünf Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, über die Gold-Initiative abzustimmen. Quelle: dpa

Der Goldpreis kam am Mittwoch mit 1,6 Prozent Minus unter Druck und lag zuletzt bei 1178,34 Dollar. Das Edelmetall litt unter Druck von der Währungsseite. „Der Anstieg des Dollar hat Goldverkäufe ausgelöst”, sagte Tai Wong, Direkktor im Handel mit Rohostoffprodukten bei BMO Capital Markets Corp. in New York. „Es hat Verkäufe von institutioneller Seite gegeben, die zu dem Einbruch geführt haben.”

In der Schweiz sollen unterdessen nach Angaben des Meinungsforschungsinstituts gfs.bern bei einer vom 7. bis zum 15. November durchgeführten Umfrage 38 Prozent für und 47 Prozent der Bevölkerung gegen das Vorhaben sein, dass die Schweizer Notenbank künftig mindestens 20 Prozent ihrer Reserven in Gold halten muss. 15 Prozent waren in der Frage unentschieden. Damit deutet sich ein Scheitern der Initiative am 30. November an.

Die Märkte blicken nun auf die am Abend europäischer Zeit anstehende Veröffentlichung des Protokolls der Federal Reserve Bank.

Die Ölpreise haben zwischen Gewinnen und Verlusten geschwankt. Die wöchentlichen US-Lagerbestände zeugten einmal mehr von der üppigen Angebotslage.

Die Vorräte waren um 2,61 Mio. Barrel gestiegen, während von Bloomberg befragte Analysten mit einem Rückgang um 1,5 Mio. Barrel gerechnet hatten. Damit gewinnt die Frage nach Förderkürzungen durch die OPEC zusätzlich an Brisanz. Analyst Adam Longson von Morgan Stanley hatte in einer Studie die Erwartung einer Produktionsverknappung um 500.000 Barrel am Tag geäußert. Die OPEC wird am 27. November in Wien tagen.

„Es gibt derzeit viele widerstreitende Ansichten am Markt,” sagte Bill O'Grady, leitender Marktstratege bei Confluence Investment Management in St. Louis. „Die Wahrscheinlichkeit einer Kürzung durch die OPEC nimmt zu. 500.000 Barrel vom Markt zu nehmen, würde Sinn machen.”

Die Nordsee-Ölsorte Brent hatte sich am Morgen noch so deutlich wie seit drei Tagen nicht mehr verteuert. In Erbil, Sitz der Regierung der autonomen Region Kurdistan im Irak, war laut irakischen Medien eine Autobombe explodiert. Nach Einschätzung von Analyst Nihat Ali Özcan von der Economic Policy Research Foundation in Ankara könnte der Anschlag Beginn einer anhaltenden Vergeltungskampange der Terrororganisation Islamischer Staat gegen kurdische Kämpfer sein.

Für ein Barrel der Nordseesorte Brent wurden 78,76 Dollar gezahlt und damit 0,4 Prozent mehr als am Dienstag. Kontrakte auf die US-Sorte WTI zur Lieferung im Dezember notierten mit 74,60 Dollar je Barrel kaum verändert.

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