Wachstumswerte Die spannendsten Tech-Aktien für Mutige

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Mikroelektronik und intelligente Fahrgastsysteme

Elmos und Init

Elmos - Der Mikroelektroniker hängt eng am Automarkt, im zweiten Halbjahr ist ein Gewinnsprung möglich

Was machen Sie? Elmos entwickelt und baut maßgeschneiderte Mikrosysteme auf Halbleiterbasis. Die Dortmunder machen Kleinserien, die für Intel oder Infineon nicht rentabel zu beackern sind. Die Kunden stammen zu mehr als 85 Prozent aus der Autobranche.

Umsatz und Gewinne

Das Krisenjahr 2009 schlug ins Kontor, auch 2012 gab es einen leichten Umsatzrückgang, ansonsten wächst Elmos kontinuierlich. Seit 1999 stieg der Umsatz von 86 auf 180 Millionen Euro (2012), bis 2015 kann er auf 220 Millionen Euro zulegen. Der Gewinn litt unter der teuren Umstellung der Fertigung von Sechs- auf Acht-Zoll-Wafer (Scheiben, auf denen Chips gefertigt werden) und unter Investitionen in den Vertrieb. In der zweiten Jahreshälfte sollte sich die Profitabilität drastisch verbessern, da die Kapazitäten gut ausgelastet sind.

Bewertung

Aktie ist günstiger als die der Konkurrenten, vor allem nach Kurs-Buchwert-, Kurs-Umsatz- und Kurs-Cash-Flow-Verhältnis.

Was treibt den Kurs?

Positiv: Umstellung der Fertigung und verbesserter Vertrieb sollten Gewinnsprung im zweiten Halbjahr 2013 bringen, die Ergebnisse für das dritte Quartal deuten das an, das vierte ist üblicherweise noch stärker.

Negativ: Das US-Geschäft hängt, anders als Deutschland und Asien, auch mehr als fünf Jahre nach dem krisenbedingten Einbruch noch immer in den Seilen.

Plus/Minus

+ Bestens verdrahtet in der deutschen Kfz-Zulieferbranche (Bosch, Conti etc.), baut Präsenz in Asien aus.

+ Gut planbare Umsätze und Gewinne durch Projektgeschäft; sind Elmos-Chips in einem Automodell mit von der Partie, fließt über Lebenszyklus (7 bis 8 Jahre) Geld.

- Sehr kapitalintensiv und daher schwache Profitabilität in Investitionszyklen. Sollten die Gründerfamilien Kasse machen, brächte das den Kurs unter Druck.

Fazit

Gute, gewachsene Kundenstruktur, Chancen überwiegen die Risiken

Init - Die Badener statten weltweit Busse und Bahnen mit intelligenten Fahrgastsystemen aus

Was machen Sie? Init entwickelt Verkehrsleit- und elektronische Fahrgast-Zählsysteme für Busse und Bahnen. Zudem bauen die Karls- ruher auch Bordcomputer für die Autoindustrie, ein wachsendes zweites Standbein. Besonderheit: Als Komplettanbieter entwickelt und baut Init Hard- und Software selbst.

Umsatz und Gewinne

Seit dem Börsengang 2001 wuchs der Umsatz von 31,1 auf knapp 100 Millionen Euro 2012. Für 2013 schätzen Analysten 103 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie verfünffachte sich im gleichen Zeitraum knapp, von 26 Cent auf 1,11 Euro.

Bewertung

Die Aktie ist nicht mehr billig, ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 2,3 und ein Kurs-Cash-Flow von 25,5 sind sehr ambitioniert.

Was treibt den Kurs?

Positiv: Init gewinnt laufend neue Großaufträge und ist weltweit präsent. Der Wachstumsmarkt Personennahverkehr ist gerade in Schwellenländern noch nicht abgegrast. Der Auftragsbestand lag Ende 2012 mit 177 Millionen Euro deutlich über dem letzten Umsatz. Zudem hat Init bei zahlreichen Ausschreibungen Eisen im Feuer. Je mehr Großstädte auf Init setzen, desto mehr Referenzen hat das Unternehmen in künftigen Ausschreibungen. Das Geschäftsmodell erscheint also skalierbar, wenn auch wegen des Do-it-yourself-Ansatzes begrenzt. Dafür bleiben die Gewinnmargen im Haus und gehen nicht an Zulieferer.

Negativ: Zulegen sollte Init bei der Profitabilität, um in die recht hohe Bewertung hineinzuwachsen. Trotz aller erfreulichen Neukundenzuwächse – die Anfangsinvestitionen in neue Projekte sind hoch. Die Zahlen für das dritte Quartal 2013 waren durchwachsen; offenbar stockt es bei einigen Großprojekten.

Plus/Minus

+ Extrem viel Know-how in einem stark spezialisierten Markt, 25 Jahre Erfahrung und beste Beziehungen zu Kommunalpolitikern weltweit machen die Hürde für potenzielle Konkurrenten hoch.

- Die Gründerfamilie besitzt noch 42 Prozent und könnte irgendwann einen Exit erwägen, das dürfte schaden, da kaum andere größere Investoren an Bord sind.

Fazit

Überzeugendes Produkt, erfahrenes Management, aber relativ teure Aktie

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