Wachstumswerte Die spannendsten Tech-Aktien für Mutige

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Wafer aus Glas und synthetische Gewebe

Plan Optik und Curasan

Plan Optik - Der Markt für Wafer aus Glas verspricht hohe Zuwachsraten

Was machen Sie? Plan Optik produziert Wafer (Scheiben) aus Glas, Glas-Silizium oder Quarz, etwa für Konsumelektronik, Halbleiterindustrie, Autoindustrie, Chemie und Raumfahrtindustrie. Eingebaut werden diese in Scheinwerfern mit Leuchtdioden, Fahrassistenz-Systemen, Motorsteuerungen, Handykameras oder Fotosensoren. Besonderheit: Die auf Halbleitern benötigten Funktionen werden als Oberflächenstruktur oder Materialkombination schon auf den Wafern kombiniert.

Umsatz und Gewinne

Nach starkem erstem Halbjahr (plus 31 Prozent Umsatz) sind mehr als neun Millionen Euro Umsatz realistisch. Plan Optik hätte damit sein Geschäftsvolumen binnen zehn Jahren verdreifacht, allerdings unter hohen Schwankungen. Vor allem dank rückläufiger Personalkosten ist in diesem Jahr ein Nettogewinn von mehr als 600.000 Euro möglich. Damit wäre (nach Verlusten 2009 und 2011) der Turn-around gelungen. Bis 2015 sind über zehn Millionen Euro Umsatz und rund eine Million Euro Nettogewinn erreichbar.

Bewertung

Gelingt der erwartete Turn-around, ist die Bewertung, gemessen am erwarteten Gewinn und Geschäftsvolumen (1,15 Euro Börsenwert pro Euro Umsatz), nicht überreizt.

Was treibt den Kurs?

Positiv: Das Marktumfeld für Glaswafer hat sich laut einer Studie der Branchenexperten von Yole Développement aufgehellt. Langfristig rechnen die französischen Analysten mit gut 40 Prozent Wachstum pro Jahr. Motor ist die Miniaturisierung von Bauteilen und der Bedarf an Speichermedien.

Positiv: teigende Auftragseingänge (plus 13 Prozent im ersten Halbjahr) sind eine gute Vorlage für 2014. Im Frühjahr könnte erstmals nach fünf Jahren Ausfall eine Dividende (0,05 Euro je Aktie) möglich sein.

Negativ: Kommt es in den Branchen Halbleiter und Elektronik zu einem (durchaus üblichen) Rückgang, schlägt das voll auf den Geschäftsverlauf von Plan Optik durch.

Plus/Minus

+ Gute Marktposition und renommierte Kunden (darunter Infineon, Samsung, Bosch, Osram).

+ Finanziell sehr gut ausgestattet: Eigenkapitalquote bei 76 Prozent, dazu eine Netto-Cash-Position von gut 400.000 Euro.

- Großaktionärin Deutsche Technologie Beteiligungen hat ihren Anteil gerade von 25 auf 15 Prozent reduziert. Das gehört zwar zum Geschäftsmodell von Finanzinvestoren, ist aber dennoch kein Vertrauensbeweis.

Fazit

Marktenge Aktie in aussichtsreicher Branche, spekulativ kaufen

Curasan - Synthetische Gewebe sind ein Massenmarkt, doch die Knochenexperten verdienen noch kein Geld

Was machen Sie? Curasan stellt Materialien zum Aufbau synthetischer Knochen und Gewebe her; Abnehmer sind in der Orthopädie, Chirurgie, Zahnchirurgie.

Umsatz und Gewinne

Von 2006 bis 2012 fiel der Umsatz von 8,4 auf 3,2 Millionen Euro, seitdem vollzieht sich eine Stabilisierung. Prognosen gehen von deutlicher Erholung ab 2013 aus. Umsatz könnte von gut sechs Millionen Euro auf acht bis zehn Millionen steigen. Bis auf kleine Gewinne 2009 und 2010 hat Curasan stets Verluste gemacht; auf absehbare Zeit sind keine Nettogewinne in Sicht.

Bewertung

Die Aktie des Unternehmens ist viel teurer als rentable Pharmaklassiker; verglichen mit anderen Verlust machenden Hoffnungskandidaten, ist sie ähnlich bewertet.

Was treibt den Kurs?

Positiv: Lizenznehmer müssen die Biomaterialien von Curasan vertreiben, neue Produkte (etwa in der Wundheilung) müssen einschlagen, Übernahme möglich.

Positiv: Nach Scheitern einer Kooperation mit dem Medtech-Konzern Stryker hatte Curasan diesen verklagt und Ende Oktober vor dem OLG Düsseldorf in zweiter Instanz gewonnen. Über den Schaden wird gesondert entschieden. Curasan will 9,3 Millionen Euro plus Zinsen – die Hälfte des Börsenwerts.

Negativ: Mit schätzungsweise sechs Millionen Euro Umsatz ist das Unternehmen recht klein; gewinnt es nicht weitere Kooperationspartner, drohen Rückschläge.

Plus/Minus

+ Regenerative Medizin ist angesichts der immer größeren Zahl alter Menschen ein weltweiter Wachstumsmarkt.

+ Mit 54 Prozent Eigenkapitalquote ist die Bilanz gut ausgestattet, um eine längere Durststrecke zu überwinden. Sie wurde aber auch aufgehübscht, indem fünf Millionen Euro Firmenwert aktiviert wurden (Zukauf Dentalprodukte plus Kundenverbindungen und neue Absatzkanäle).

- Bisher wurden weder nachhaltige Umsatzsteigerungen noch überhaupt einigermaßen stabile Gewinne erzielt.

Fazit

Hochspekulative Aktie, der ein Gerichtsurteil Schub geben könnte

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