Währung Draghi redet den Euro schwach

EZB-Präsident Mario Draghi macht klar: Die Stärke des Euros passt ihm nicht. Die Investoren haben den Hinweis verstanden. Sie verkaufen die eruopäische Gemeinschaftswährung.

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Die EZB stellt eine erneute Lockerung der Geldpolitik in Aussicht. Quelle: dpa/picture alliance

Frankfurt Spekulationen auf eine erneute Lockerung der Geldpolitik durch die EZB haben den Euro belastet. Am Morgen fiel die Gemeinschaftswährung um 0,3 Prozent auf 1,3840 US-Dollar. Am Freitag war sie noch zeitweise über die Marke von 1,39 Dollar gestiegen.

Die Anleger reagierten auf Aussagen von Mario Draghi am Wochenende. Der EZB-Chef hatte am Samstag bei der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank in Washington erklärt: "Die Stärkung der Wechselkursrate würde eine weitere Anpassung der Geldpolitik nötig machen." Er betonte, dass der Euro-Kurs für die Geldpolitik eine zunehmend wichtigere Rolle spiele und Auslöser für ein Handeln der Europäischen Zentralbank sein könne. Es war das bislang klarste Signal, dass die EZB wegen der niedrigen Inflation auch zu unkonventionellen Mitteln wie Wertpapierkäufen in großem Stil bereit ist, was wiederum den Euro schwächen dürfte.

"Die Äußerungen von Draghi wie auch die Situation in der Ukraine belasten den Euro", sagte Greg Gibbs, Stratege bei der RBS.

Im weiteren Handelsverlauf könnten Konjunkturdaten für Kursbewegung sorgen. Im Euroraum stehen neue Zahlen zur Industrieproduktion im Fokus. In den USA werden am Nachmittag die Einzelhandelsumsätze für den März veröffentlicht. Ökonomen rechnen damit, dass die weltgrößte Volkswirtschaft nach der Konjunkturdelle, die der extrem kalte Winter verursacht hatte, wieder Fahrt gewinnt.

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