Wall Street Dow erstmals über 21.000 Punkte

An der Wall Street geht die Rekordrally weiter. Anleger reagierten positiv auf neue Signale aus der Notenbank Fed und den ersten Auftritt von US-Präsident Donald Trump vor dem Kongress.

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Spekulationen auf eine baldige Zinsanhebung in den USA beschäftigen die Marktteilnehmer. Quelle: AFP

New York Der Standardwerte-Index Dow Jones knackte am Mittwoch erstmals die Marke von 21.000 Punkten. Anleger reagierten positiv auf neue Signale aus der Notenbank Fed und den ersten Auftritt von US-Präsident Donald Trump vor dem Kongress. Bank-Aktien legten in Erwartung einer baldigen Zinserhöhung zu. Trump lieferte in seiner Rede vor beiden Parlamentskammern zwar keine Details zu seinen Steuer- und Konjunkturplänen, bekräftigte aber seine wirtschaftsfreundliche Haltung und schlug gemäßigte Töne an. „Die Märkte gehen nach oben, weil der Präsident milder klingt“, sagte Analyst Peter Cardillo vom Investmenthaus First Standard Financial. „Der Dollar und die Anleihe-Renditen ziehen an, das ist das nächste Thema am Markt. Die Fed übertrumpft den Trump-Effekt.“

Der Dow-Jones-Index notierte in den ersten Minuten ein Prozent höher bei 21.008 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 0,8 Prozent auf 2383 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg ebenfalls um 0,8 Prozent auf 5873 Stellen.

Anleger kauften insbesondere Bank-Titel. Sie spekulieren darauf, dass höhere Zinsen die Gewinnaussichten der Geldhäuser verbessern. Bank of America kletterten um 2,8 Prozent, Goldman Sachs um 2,3 Prozent und Citigroup um 2,7 Prozent. Auf der Gewinnerseite standen ferner Lowe's mit einem Plus von fast neun Prozent. Die Baumarktkette erfreute die Börse mit einer optimistischen Umsatzprognose. Unter Druck standen hingegen Palo Alto, die fast 22 Prozent abrutschten. Die Gewinn- und Umsatzziele des Cybersicherheits-Spezialisten lagen unter den Markterwartungen.

Investoren konzentrierten sich auf eine mögliche Zinserhöhung der Notenbank Fed noch in diesem Monat. „Vor der Rede zögerten die Anleger, einen Zinsschritt im März komplett einzupreisen. Aber nun da sie ohne Turbulenzen vorbei ist, weitet der Dollar seine Rally aus“, sagte Kumiko Ishikawa von Sony Financial Holdings.

Das einflussreiche Notenbankmitglied William Dudley hatte betont, die Argumente für steigende Zinsen seien nach der Präsidentenwahl im November viel überzeugender geworden. Dudley ist bei den Sitzungen der Währungshüter immer stimmberechtigt und ein enger Vertrauter von Fed-Chefin Janet Yellen. Auch Dudleys Kollege vom Fed-Ableger in San Francisco, John Williams, erklärte, bei der Sitzung der Notenbank im März sollte eine Zinserhöhung auf jeden Fall erwogen werden. Williams ist in diesem Jahr zwar nicht stimmberechtigt, gilt aber als einflussreich.

Mit Interesse hatten Marktteilnehmer auch auf neue Daten zum Konsum gewartet. Trotz anziehender Preise haben die US-Verbraucher im Januar mehr Geld ausgegeben. Der private Konsum legte zum Vormonat um 0,2 Prozent zu, wie das Handelsministerium in Washington am Mittwoch mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet. Der private Konsum in den USA steht für gut zwei Drittel der Wirtschaftskraft und ist damit entscheidend für eine rund laufende Konjunktur. Nach Signalen mehrerer Währungshüter stellen sich die Märkte verstärkt auf eine US-Zinserhöhung schon im März ein.

Die Notenbank Federal Reserve schaut nicht nur auf die Ausgaben, sondern ebenso auf die Inflation. Die Preise bei den persönlichen Verbraucherausgaben, bei denen Energie- und Nahrungsmittelkosten außen vor bleiben, zogen binnen Jahresfrist um 1,7 Prozent an. Hier strebt die Fed zwei Prozent an. Rechnet man die Energie- und Nahrungsmittelkosten hinzu, ergab sich ein Plus von 1,9 Prozent - der stärkste Anstieg seit Oktober 2012.

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