Wall Street Rückschläge nicht ausgeschlossen

Die US-Börsen werden nach ihrer jüngsten Rally wohl eine Pause einlegen. Die Quartalssaison neigt sich dem Ende zu, es fehlt an Impulsen. Gesprächsthema dürfte der jüngste Deal von Starinvestor Warren Buffett bleiben.

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US-Starinvestor Warren Buffett hat wieder zugeschlagen und Heinz gekauft. Quelle: dpa

New York Nach einer siebenwöchigen Gewinnserie wird der Wall Street nach Einschätzung von Börsianern in Kürze die Puste ausgehen. "Ich gehe davon aus, dass das Ende der Bilanzsaison zumindest zu einer Verschnaufpause oder sogar zu einem Rückschlag führt", sagte Bruce Zaro von Delta Global Asset Management in Boston. Der S&P-500-Index könnte von Mitte Februar bis Anfang April drei bis fünf Prozent nachgeben. Der Markt sei leicht überkauft und eine Konsolidierung deshalb wahrscheinlich. Zudem stießen die Börsenindizes auf starke technische Widerstände. Seit Jahresbeginn hat der S&P-Index 6,6 Prozent zugelegt.

Am Montag werden die New Yorker Börsen wegen eines Feiertages (Presidents' Day) geschlossen bleiben. Am Donnerstag wird an der Wall Street vor allem der Philadelphia Fed Index im Fokus stehen, der Aufschluss über die Lage der US-Industrie geben wird. Hier erwarten Experten einen Anstieg auf plus 0,3 Punkte von minus 5,8 Zählern.

Am Mittwoch will die US-Notenbank Fed ihr Protokoll der Sitzung des Offenmarktausschusses vom 29./30. Januar veröffentlichen.

Mit Argusaugen werden die Börsianer die Quartalszahlen von Wal-Mart betrachten, die für Donnerstag erwartet werden. Die Aktie des weltgrößten Einzelhändlers war am Freitag 2,1 Prozent eingebrochen. In einem Medienbericht hatte es zuvor geheißen, dass das Unternehmen im Februar den schwächsten Start in einen Monat seit sieben Jahren hinlegt haben soll. Erklärt wurde die Entwicklung mit höheren Steuerbelastungen für die Kunden.


SEC durchleuchtet Buffett-Deal

Ebenfalls am Donnerstag will der Computerbauer Hewlett-Packard seine Quartalszahlen präsentieren. Am Dienstag wollen die Hotelkette Marriott International und der Computerriese Dell ihre Bilanzdaten der Öffentlichkeit vorstellen.

Gesprächsthema dürfte auch weiter die rund 23 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Ketchup-Konzerns Heinz durch den Star-Investor Warren Buffett und die brasilianische Beteiligungsgesellschaft 3G Capital sein. Die US-Börsenaufsicht SEC leitete rechtliche Schritte wegen mutmaßlichen Insiderhandels im Vorfeld der Bekanntgabe der Pläne ein. Unmittelbar bevor das Geschäft am Donnerstag öffentlich wurde, sei es zu "höchst verdächtigem Handel" gekommen, begründete die SEC ihre Klage.

Angesichts der Verhandlungen im US-Haushaltsstreit dürften die Börsianer auch vorsichtig mit ihren Engagements bleiben. Am 1. März treten automatische Ausgabenkürzungen in Kraft. Ein Kompromiss zwischen Republikanern und Demokraten in dem Etat-Zwist deutet sich nicht an. Zwar stimmen beide Seiten überein, dass das Defizit zurückgefahren werden muss, kommen aber zu keinem Ergebnis, wie und wann dies geschehen soll. Zu Jahresbeginn gab es nur eine Einigung auf Zeit, die die Gefahr einer Fiskalklippe um rund drei Monate auf Anfang März hinauszögerte.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte war am Freitag 0,1 Prozent höher mit knapp 13.982 Punkten aus dem Handel gegangen.

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