Wechselkurse Weidmann-Aussage treibt Euro-Kurs an

Mit der Aussage, die EZB werde den Wechselkurs nicht manipulieren, hat Bundesbankpräsident Weidmann dem Euro-Kurs einen Schub verpasst. Die Anleger erhoffen sich vom G20-Treffen mehr Klarheit in der Wechselkurspolitik.

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Der Euro-Kurs ist am Freitag wieder gestiegen. Quelle: dpa

Frankfurt Der Kurs des Euro ist am Freitag nach Aussagen von Bundesbankpräsident Jens Weidmann zur Wechselkurspolitik deutlich gestiegen. Die europäische Gemeinschaftswährung kletterte bis auf 1,3393 US-Dollar. Zuvor hatte der Euro noch bei 1,3350 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,3327 (Mittwoch: 1,3480) Dollar festgesetzt.

„Die EZB wird den Wechselkurs nicht manipulieren“, sagte Weidmann in einem Gespräch mit dem Fernsehsender „Bloomberg“. Es werde keine Zinssenkung geben, nur um den Wechselkurs zu drücken. Die Aussagen wurden vor dem Treffen der Finanzminister und Zentralbanker der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in Moskau besonders beachtet. Viele Anleger erhoffen sich mehr Klarheit über das weitere Vorgehen beim Thema Wechselkurspolitik und hielten sich mit Investitionen zunächst zurück. Laut Medienberichten soll hier das Bekenntnis zu freien Wechselkursen bekräftigt werden.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble zeigte sich am Morgen zuversichtlich, dass sich nach den G7 auch die G20-Länder auf eine gemeinsame Linie in der Währungspolitik verständigen können. Die Debatte über einen Abwertungswettlauf hatte zuletzt an Fahrt gewonnen, da Japan mit einer Geldschwemme eine Talfahrt seiner Landeswährung angeschoben hat, um damit die Wettbewerbschancen seiner Firmen im Ausland zu verbessern. Die japanische Landeswährung, die sich am Donnerstag etwas stabilisiert hatte, lag mit 92,65 Yen in Reichweite ihres Schlusskurses.

Die Analysten der Commerzbank gehen allerdings nicht davon aus, dass das Statement der G20-Finanzminister und Notenbankchefs in Moskau besonders klar ausfallen wird. Viel interessanter dürfte sein, wie sich die einzelnen Finanzminister und Notenbanker am Rande des Treffens äußern, schrieb Analystin Carolin Hecht in einem Kommentar.

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